von Thomas Rünker

Pfarrei St. Josef hat offene Standortfragen geklärt

Kirchengemeinde auf der Essener Ruhrhalbinsel hatte 2017 Entscheidungen zu Kirchen und Gemeindeheimen vertagt. Nun herrscht Planungsklarheit. Ab Herbst sollen lokale Projektgruppen die Entscheidungen umsetzen. Unter anderem soll in den verbleibenden Kirchen künftig eine multifunktionale Nutzung möglich sein.

Für die Essener Ruhrhalbinsel haben die Leitungsgremien der Pfarrei St. Josef jetzt zentrale Entscheidungen für die weitere Entwicklung der Kirchengemeinde getroffen. Damit haben sie das im Herbst 2017 verabschiedete Votum im Pfarreientwicklungskonzept konkretisiert. Entschieden haben Kirchenvorstand und Pfarrgemeinderat, dass die Kirchen Herz Jesu (Burgaltendorf), St. Georg (Heisingen) und St. Suitbert (Überruhr-Holthausen) langfristig erhalten bleiben sollen. Zugleich sollen sie durch eine multifunktionale Nutzung gestärkt werden, so dass sie künftig auch für Konzerte, Vorträge und andere kulturelle Veranstaltungen zu Verfügung stehen. Die Kirche St. Barbara (Byfang) soll so lange erhalten bleiben, wie es wirtschaftlich und personell darstellbar ist. Die Kirchen St. Mariä Geburt (Dilldorf) und St. Mariä Heimsuchung (Überruhr-Hinsel) sollen als Gottesdienstorte aufgegeben und für eine andere (soziale) Nutzung zu Verfügung gestellt werden.

Gemeindeheime werden von Fördervereinen getragen

Bei den Gemeindeheimen sollen die Häuser Herz Jesu (Burgaltendorf), St. Georg (Heisingen) und St. Suitbert (Überruhr-Holthausen) eine Neuausrichtung erfahren und künftig auch anderen Zwecken dienen (barrierefreies Wohnen, Mehrgenerationenhaus etc.). Die Gemeindeheime St. Barbara (Byfang) und St. Mariä Geburt (Dilldorf) sollen so lange wie möglich durch Fördervereine erhalten bleiben. Das Gemeindeheim St. Mariä Heimsuchung (Überruhr-Hinsel) soll zusammen mit der Kirche einer neuen (sozialen) Nutzung zugeführt werden. Das gerade erst frisch modernisierte Gemeindeheim St. Josef (Kupferdreh) soll langfristig erhalten bleiben. Zusammenfassend heißt es, dass es künftig „an möglichst allen Standorten auch weiterhin Versammlungsmöglichkeiten (insbesondere für Kinder und Jugendliche) geben“ soll.

Pfarrei bleibt „in allen Stadtteilen präsent“

Gemeinsam betonen der Pfarrgemeinderatsvorsitzende Heinz Willing, der stellvertretende Kirchenvorstands-Vorsitzende Karl Grobbel und Pfarrer Gereon Alter, dass bei den nun getroffenen Entscheidungen nicht allein wirtschaftliche Aspekte ausschlaggebend waren: „Das von den Pfarreigremien verabschiedete Konzept sieht vor, dass wir in allen Stadtteilen präsent bleiben, hinreichend Raum für Gottesdienst und gut erreichbare Versammlungsorte bereithalten.“

Über die reinen Standort-Entscheidungen hinaus verabredeten Pfarrgemeinderat und Kirchenvorstand unter anderem einen Ausbau der Zusammenarbeit mit den evangelischen Kirchengemeinden, eine stärkere Profilierung des haupt- und ehrenamtlichen Engagements sowie die Einführung eines ehrenamtlichen Beerdigungsdienstes und ehrenamtlich geleiteter Gottesdienste insbesondere in den Senioreneinrichtungen der Pfarrei.

Pfarrei hatte Standortentscheidungen zunächst vertagt

Nötig geworden waren die nun gefällten Standortentscheidungen, weil diese bei den ersten Beratungen im Pfarreientwicklungsprozess vertagt worden waren. „Die Gremien wollten sich für die Vorbereitung dieser Entscheidung noch Zeit nehmen“, heißt es in einem ausführlichen Frage-und-Antwort-Text zur aktuellen Weiterentwicklung des Pfarreientwicklungsprozesses in St. Josef. Laut dem 2017 verabschiedeten Votum hätte St. Josef mit den Standortentscheidungen noch einige Jahre Zeit gehabt, doch Kirchenvorstand und Pfarrgemeinderat hätten festgestellt, „dass die offenen Fragen viele Entscheidungen hemmen und das Pfarreileben lähmen“.

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