von Thomas Rünker

Papst Franziskus: " Ihr seid ein Segen für die eine Menschheitsfamilie"

Ruhrbischof zieht positive Bilanz des Weltjugendtags in Krakau: „Teilnehmer möchten sehr bewusst ihren Glauben leben“. 1,5 Millionen Besucher kamen zum Abschlussgottesdienst mit Papst Franziskus. Vorfreude auf nächsten Weltjugendtag 2019 in Panama. Overbeck: "eine Riesen-Herausforderung und eine Riesen-Chance" für das mittelamerikanische Land.

Jugendliche sollen sich für Dialog und gegen Hass und Ressentiments einsetzen

Mit einem Freiluftgottesdienst mit Papst Franziskus und rund 1,5 Millionen Teilnehmern ist am Sonntag in Krakau der 31. Katholische Weltjugendtag zu Ende gegangen. Neben Ruhrbischof Dr. Franz-Josef Overbeckwar auch eine Gruppe mit 120 Teilnehmern aus dem Ruhrbistum in Krakau mit dabei. Wie in den vergangenen Tagen motivierte der Papst die Jugendlichen auch in der Abschlussmesse, sich in der Gesellschaft zu engagieren und sich für Dialog und gegen Hass und Ressentiments einzusetzen. „Mit eurem Lächeln und mit euren offenen Armen predigt ihr die Hoffnung und seid ein Segen für die eine Menschheitsfamilie“, sagte Franziskus in seiner Predigt auf dem „Feld der Barmherzigkeit“, das eigens für den Weltjugendtag vor den Toren Krakaus eingerichtet worden war. Am Ende des Gottesdienstes kündigte er an, dass der nächste internationale Weltjugendtag 2019 in Panama stattfinden wird.

Adveniat wird Partner vor Ort unterstützen

Diese Entscheidung sei „eine Riesen-Herausforderung und eine Riesen-Chance“ für das kleine mittelamerikanische Land, sagte Overbeck am Sonntag in Krakau. Dank der Lage zwischen Nord- und Südamerika könne Panama die optimale Verbindung zwischen beiden Kontinenten sein, sagte Overbeck, der auch Bischof für das Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat ist. Damit sei die Entscheidung für Panama „auch ein Hinweis darauf, dass sich die Kluft zwischen den beiden Amerikas schließen muss“. Gleichzeitig stelle ein Weltjugendtag in Panama „die enormen Probleme in Mittelamerika, etwa von Armut und Gewalt, in den Vordergrund“. Overbeck kündigte an, dass sich Adveniat – wie schon 2013 beim Weltjugendtag in Rio de Janeiro – auch am Weltjugendtag in Panama aktiv beteiligen wird: „Natürlich werden wir unsere Partner vor Ort bei dieser großen Aufgabe unterstützen.“

Overbeck: „Große Nachdenklichkeit“ bei den Teilnehmern

Vom Weltjugendtag im Krakau zeigte sich Overbeck positiv beeindruckt – nicht nur von der Abschlussmesse, sondern gerade auch von der Begegnung mit den Jugendlichen und jungen Erwachsenen. „Ich habe den Eindruck, dass gerade viele unserer deutschen Teilnehmer sehr bewusst und mit einer großen Nachdenklichkeit ihren Glauben leben möchten“, sagte Overbeck mit Blick auf viele Fragen und Begegnungen in den Katechesen. Auch Papst Franziskus habe versucht, den Jugendlichen „eine Glaubensidentität zu vermitteln“, so Overbeck. Zudem habe er ihnen „aber auch kritisch den Spiegel vorgehalten“, etwa mit Blick auf das Konsumverhalten. Positiv hob Overbeck im Rückblick auf die Tage in Krakau auch die „ausgesprochen herzliche Gastfreundschaft“ hervor sowie die „gute Logistik“.

Laudage-Kleeberg: „Teilnehmer haben Vorurteile abgebaut“

Für Regina Laudage-Kleeberg, Leiterin der Abteilung Kinder, Jugend und Junge Erwachsene im Bistum Essen war Krakau der erste Weltjugendtag. „Für Neulinge wie mich war das ganz schön herausfordernd“, bilanzierte sie. „Es ist laut, voll, heiß – und dann kommt es in Katechesen, Gottesdiensten und Gruppentreffen zu so beeindruckenden Erlebnissen, dass alle Skepsis weicht.“ In den Gesprächen mit den Jugendlichen aus dem Ruhrgebiet und dem Märkischen Sauerland seien ihr drei Dinge besonders aufgefallen, sagte Laudage-Kleeberg. So hätten viele der Jugendlichen „durch die Begegnung miteinander und mit anderen Weltjugendtags-Teilnehmern Vorurteile abgebaut“. Zudem seien sie „total an unserer Religion interessiert und haben zum Beispiel unserem Bischof viele Fragen gestellt, wie sie ihr Leben als Christen gestalten können“. Neben dieser Glaubens-Theorie „ist ihnen aber auch das religiöses Erleben wichtig“, betonte Laudage-Kleeberg etwa mit Blick auf das intensive Mitfeiern der Teilnehmer der Bistumsfahrt bei der großen Vigil-Feier am Samstagabend.

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