von Thomas Rünker

Overbeck: „Eine tatkräftige, profilierte und authentische katholische Persönlichkeit des Ruhrgebietes“

Ruhrbischof Overbeck würdigt den verstorbenen engagierten Wattenscheider Katholiken Wilhelm Beermann

Als „eine tatkräftige, profilierte und authentische katholische Persönlichkeit des Ruhrgebietes“ hat Bischof Franz-Josef Overbeck den am Mittwoch, 5. August 2020, verstorbenen Wilhelm Beermann gewürdigt. „Sein berufliches, ehrenamtliches wie auch politisches Wirken, das hohe Anerkennung verdient, hat Wilhelm Beermann erklärtermaßen stets an den Zielen der katholischen Soziallehre ausgerichtet und damit öffentlich ein glaubwürdiges Zeugnis von seinem Glauben gegeben“, betonte der Bischof. „Dafür gilt ihm mein persönlicher Dank, aber auch der Dank des ganzen Bistums Essen.“

Beermann, der sich schon zur Zeit der Bistumsgründung 1958 als Pfarrjugendführer in Wattenscheid kirchlich engagiert hat, war von Beginn seiner beruflichen Tätigkeit an mit dem Bergbau verbunden. Jahrzehntelang engagierte er sich dort in verantwortlichen Positionen vor allem für die Themen Arbeit und Soziales und förderte die Angebote der „Gemeinsamen Sozialen Arbeit“ von Kirchen und Bergbau. „Beermann steht für den Strukturwandel in unserer Region“, so Overbeck. „Als Arbeitsdirektor und stellvertretender Vorsitzender der Ruhrkohle AG, als erster Vorstandsvorsitzender der deutschen Steinkohle AG und als Ehrenpräsident des Gesamtverbandes des deutschen Steinkohlebergbaus nahm er in für den Bergbau schwierigen Zeiten Führungsverantwortung wahr und trug damit wesentlich auch zu einem sozialverträglichen Gelingen des Strukturwandels im Ruhrgebiet bei.“

Als Vorsitzender der Gesellschafterversammlung des Verbandes Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum sowie des Aufsichtsrates des Krankenhausverbundes Katholisches Klinikum Bochum trug Beermann über 20 Jahre lang bis zu seinem Tod große Verantwortung für notwendige Veränderungen und Innovationen im Bereich des Gesundheits- und des kirchlichen Krankenhauswesens in unserem Bistum. Overbeck: „Wir können nur sehr dankbar dafür sein, dass er seine hohe persönliche Kompetenz und seine große berufliche Erfahrung hier wie auch in vielen anderen Bereichen kirchlichen Lebens ehrenamtlich eingebracht hat.“

Von Papst Johannes Paul II. erhielt Beermann 1996 die Ehrung „Ritter des Gregorius-Ordens“, 2001 erhob ihn der Papst zum Komtur des Gregorius-Ordens. Im Jahr 2016 überreichte Bischof Overbeck Wilhelm Beermann das Ehrenzeichen des Bistums Essen und machte ihn zwei Jahre später zum Träger des Heinrich-Brauns-Preises, der an ausgewählte Persönlichkeiten für ihre Verdienste um die katholische Soziallehre und die christlich-soziale Bewegung verliehen wird. „Es freut mich heute umso mehr, dass ich ihm auch auf diese Weise zu seinen Lebzeiten meinen und unseren Dank für sein vielgestaltiges christliches Engagement aussprechen konnte“, erklärte der Bischof.

Overbeck betonte: „Mit dem verstorbenen Wilhelm Beerman verlieren das Ruhrgebiet und die Kirche von Essen eine überzeugende katholische Persönlichkeit, die sich wirksam für soziale Sicherheit, Gemeinwohl und ethisch verantwortliches Handeln in Wirtschaft, Gesellschaft und Kirche engagiert hat.“ Sein Mitgefühl gelte seiner Frau Marlene und seinen Kindern sowie allen Angehörigen und Freunden. „Ich werde des Verstorbenen im Gebet gedenken und wünsche der Familie Beermann angesichts dieses schweren Verlustes viel Kraft und Zuversicht aus unserem Glauben.“

Pressestelle Bistum Essen

Zwölfling 16
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