von Thomas Rünker

Overbeck betont ökumenische Perspektive des Religionsunterrichts

„Missio Canonica“-Verleihung im Essener Dom. Bischof beauftragt 23 junge Lehrerinnen und Lehrer für den Religionsunterricht an Grund-, Gesamt-, Haupt- und Realschulen sowie an Gymnasien und Berufskollegs im Bistum Essen.

23 neue Religionslehrerinnen und -lehrer haben von Bischof Franz-Josef Overbeck im Essener Dom ihre Lehrbeauftragungen erhalten. Overbeck überreichte den jungen Pädagogen ihre „Missio Canonica“-Urkunden am Samstag bei einem feierlichen Gottesdienst mit den Essener Domsingknaben. Coronabedingt konnte nur rund die Hälfte der neu ausgebildeten Lehrkräfte für den katholischen Religionsunterricht im Ruhrbistum an der Feier teilnehmen. Alle anderen erhalten ihre Beauftragungen zu einem späteren Zeitpunkt.

Ökumenische und interreligiöse Weite

In seiner Predigt betonte Bischof Overbeck die ökumenische und interreligiöse Weite der katholischen Lehrbeauftragung und des Religionsunterrichts: Die „Missio Canonica“ sei „ein Auftrag zu einem Lebenszeugnis im Glauben, das ökumenisch vernetzt ist und wachsam für interreligiöse Bezüge bleibt“, sagte der Bischof. Dieses Zeugnis werde daran gemessen „wie sehr Sie den Glauben plausibel darlegen, aber auch persönlich in der Kirche und Welt bezeugen und so glaubwürdig den Religionsunterricht mitten im Raum der Schule als ein ordentliches Lehrfach der Reflexion und vielperspektivischen Motivation für den Alltag verantwortet gestalten“.

Dabei sei der Religionsunterricht als ein Unterricht zu verstehen, „der im weitesten Sinne des Wortes von der Beziehung Gottes mit uns Menschen redet und darum alles umfasst, was ist und seine Mitte findet im Leben mit Gott, der in Jesus ganz menschlich unter uns gelebt hat.“ Der Maßstab des Unterrichts sei „ein zutiefst menschlicher, der Vernunft gegenüber aufgeschlossener und zugleich dem Geheimnis des göttlichen Lebens offener“, so Overbeck.

„Ausgrenzung ist eines der großen Übel unserer Zeit“

Zugleich sei der Religionsunterricht „im besten und im weitesten Sinne des Wortes auf die Ökumene ausgerichtet und im ökumenischen Geist zu verantworten“. So könnten junge Menschen im Religionsunterricht einen begründeten gläubigen Standpunkt einzunehmen lernen und diesen anderen gegenüber auch vertreten. Ausgrenzung sei „eines der großen Übel unserer Zeit“, hob Overbeck hervor und betonte: „Je mehr die Christen in der Einheit wachsen, umso kräftiger wird unser Glaubenszeugnis, umso plausibler unsere Glaubensgründe und so glaubwürdiger unsere Persönlichkeiten.“ 

Die Predigt von Bischof Franz-Josef Overbeck im Wortlaut (pdf)

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