von Thomas Rünker

Ökumenisches Grußwort der Kirchen zum jüdischen Neujahrsfest

Nordrhein-westfälische Bischöfe und Präsides verbinden ihren Gruß zu dem am Montag beginnenden Fest Rosch HaSchana mit Glückwünschen zum Jubiläumsjahr „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“. Sie gehen aber auch auf den immer noch grassierenden Antisemitismus ein.

In ihrem gemeinsamen Gruß zum jüdischen Neujahrsfest Rosch HaSchana (6. bis 8. September 2021) schließen die Bischöfe und Präsides der nordrhein-westfälischen Bistümer und Landeskirchen auch Glückwünsche für das Jubiläumsjahr „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ ein. Die Kirchen betonen in ihrem ökumenischen Grußwort ihre Freude angesichts der Feierlichkeiten und Veranstaltungen in diesem Jahr, „wie es trotz der Corona-Einschränkungen gelungen ist, die Vielfalt und Lebendigkeit heutigen jüdischen Lebens in Deutschland sichtbar zu machen.“ Die Bischöfe der katholischen Bistümer Aachen, Essen, Köln, Münster und Paderborn sowie die Präsides der Lippischen Landeskirche, der Evangelischen Kirche im Rheinland und der Evangelischen Kirche von Westfalen spüren „in diesem Jahr eine starke Verbundenheit mit dem jüdischen Leben in Deutschland“, heißt es und weiter: „Diese Erfahrungen wollen wir vertiefen.“

Auch auf den immer noch grassierenden Antisemitismus gehen die Kirchenleiterinnen und -leiter ein. Nicht zuletzt durch die Gewalteskalation im Nahen Osten im vergangenen Mai komme es immer wieder zu Attacken gegen jüdische Einrichtungen oder Personen auch in Deutschland. Die christlichen Kirchen seien sich bewusst, dass sie selbst einen großen Beitrag dazu leisten können, Antisemitismus entgegenzuwirken.

Die Unterzeichner

Neben Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck haben das Grußwort zu Rosch HaShana unterzeichnet: Landessuperintendent Dietmar Arends (Lippische Landeskirche), Erzbischof Hans-Josef Becker (Erzbistum Paderborn), Bischof Helmut Dieser (Bistum Aachen), Bischof Felix Genn (Bistum Münster), Präses Annette Kurschus (Evangelische Kirche von Westfalen), Präses Thorsten Latzel (Evangelische Kirche im Rheinland) und Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki (Erzbistum Köln).

Im Hinblick auf Corona gedenken die Kirchenleitungen in ihrem Grußwort der Verstorbenen und der von den Folgen der Pandemie Betroffenen. Gleichzeitig heben sie die gute Kommunikation hervor, die aus Mangel an physischen Kontakten zumeist online geschah.

Mit dem jüdischen Neujahrsfest, das Jüdinnen und Juden in diesem Jahr vom kommenden Montag, 6., bis Mittwoch, 8. September, feiern, beginnen die wichtigen Feste im jüdischen Jahr: Am 16. September folgt das Versöhnungsfest Jom Kippur und vom 21. bis 27. September das Laubhüttenfest Sukkot. Mit Rosch HaSchana (wörtlich: Kopf des Jahres) beginnt nach jüdischer Zählung das Jahr 5782.

Das Grußwort der Kirchen im Wortlaut (pdf)

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