Umweltschutz und Nachhaltigkeit verbinden Europas Grüne Hauptstadt 2017 und Adveniat

„Adveniat erinnert uns daran, dass wir eine globale Verantwortung haben.“ Das sagte der Essener OberbürgermeisterThomas Kufen bei der Eröffnung des Kerzenziehhauses des Lateinamerika-Hilfswerks Adveniat auf dem Kardinal-Hengsbach-Platz auf dem Essener Weihnachtsmarkt am frühen Montagabend, 21. November. Die Themen Umweltschutz und Nachhaltigkeit verbinden Essen, Europas Grüne Hauptstadt 2017, und Adveniat, das die bedrohte Schöpfung und die bedrohten Völker des Amazonasgebiet in den Mittelpunkt seiner diesjährigen Weihnachtsaktion gestellt hat. „Am Beispiel der Emscher zeigen wir in Essen, wie aus einer Kloake wieder ein richtiger Fluss wird“, erklärte der Oberbürgermeister. Es genüge aber nicht, nur in Deutschland sauber zu produzieren. Essen sei eine internationale Stadt, deren Bürgerinnen und Bürger sich nicht nur auf sich beschränken. Da sei Adveniat wegweisend.

Exportschlager Kerzenziehhaus

„Im Trubel der Adventszeit und insbesondere auf den Weihnachtsmärkten ist es ‚höchste Zeit für wahre Werte!‘“, sagte Adveniat-Hauptgeschäftsführer PrälatBernd Klaschka. Deshalb sei das in Essen ansässige Lateinamerika-Hilfswerk mit diesem Motto auf Veranstalter anderer Weihnachtsmärkte zugegangen. In vier weiteren Städten – Gelsenkirchen, Bonn, Hattingen und Herne – gibt es in diesem Jahr erstmals Brotback-, Plätzchenback- und Kerzenziehhäuser. Dass es auf dem Essener Weihnachtsmarkt bereits seit mehr als 15 Jahren zwei solche Orte der Ruhe, der Besinnung und der Begegnung gebe, sei den mehr als 50 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern im Kerzenziehhaus und den engagierten Frauen und Männern des Kolpingwerks Essen zu verdanken, die im Brotbackhaus fairen Kaffee anbieten, betonte Klaschka.

So wie Bundestrainer Joachim Löw bei der Europameisterschaft das Wir-Gefühl von „La Mannschaft“ in den Mittelpunkt gestellt hat, so habe Papst Franziskus in seiner Enzyklika „Laudato si“ die Menschen aufgerufen, sich für das Wir der Weltgemeinschaft einzusetzen. „Seine Forderung ‚Schützt unserer gemeinsames Haus‘ haben wir uns zu eigen gemacht und weisen mit der diesjährigen Weihnachtsaktion der katholischen Kirche auf die bedrohte Schöpfung und die bedrohten Völker des Amazonasgebiets hin“, erklärte der Adveniat-Hauptgeschäftsführer.

Aufruf zu wirksamem Schutz der indigenen Völker Lateinamerikas

„Menschen sterben, weil ihr Trinkwasser illegal verschmutzt wird. Chemieabfälle beim Goldabbau verseuchen zum Beispiel in Brasilien das Wasser und schaden Tieren und den dort lebenden indigenen Völkern“, sagte Klaschka. Deshalb ruft Adveniat in einer Online-Petition die Bundesregierung dazu auf, sich bei der brasilianischen Regierung für einen wirksamen Schutz der indigenen Völker und den ihnen garantierten Territorien einzusetzen.

Zudem können die Besucher des Essener Weihnachtsmarkt mit dem Adveniat-Wasser „El Genio“ Gemeinschaftsgeist zeigen, und Natur und Mensch im Amazonasgebiet vor Zerstörung bewahren. Denn mit dem Kauf jeder Flasche dieses fair, regional und inklusiv in der Olsberger Josefsbrauerei hergestellten Tafelwassers werden 50 Cent für die Menschen in Lateinamerika gespendet.

Auch Brotbackhaus ist wieder geöffnet

Bäcker Peter verkauft zudem Adveniat-Brot im Brotbackhaus auf der Kettwiger Straße in der Nähe des Riesenrads. Mit den Spenden des Kerzenziehhauses und dem Erlös, den Bäcker Peter mit dem Verkauf des Adveniat-Brotes im Brotbackhaus erzielt, wird das Projekt „Encuentro“ in Ecuador unterstützt. Indigene Kinder und Jugendliche, deren Familien durch die vorrückende Erdölindustrie aus ihren Amazonas-Dörfern vertrieben wurden, finden hier ein Zuhause und können die Schule sowie eine Ausbildung absolvieren. „Wir geben den Kindern und Jugendlichen eine Heimat und eine Ausbildung“, sagte Bischof Rafael Cob Garcia von Puyo, der sein Projekt in Essen persönlich vorstellte.

Seit mehr als 15 Jahren sind das Adveniat-Kerzenziehhaus und das im letzten Jahr neu gestaltete Brotbackhaus eine Institution auf dem Essener Weihnachtsmarkt. Das Kerzenziehhaus ist bis zum 21. Dezember montags bis sonntags von 13 bis 19 Uhr für alle Besucher geöffnet. Montags bis freitags können Schulklassen von 9 bis 13 Uhr Kerzen selber ziehen. Das Brotbackhaus öffnet täglich von 12 bis 19 Uhr.