von Thomas Rünker

Nikolaus-Groß-Abendgymnasium wird Weiterbildungskolleg

Bischöfliche Schule übernimmt Studierende des Essener Ruhr- und des Oberhausener Niederrhein-Kollegs. Künftig können an der Essener Schule auch nicht berufstätige Erwachsene ein Abitur auf dem Zweiten Bildungsweg machen. Deutschlandweit größtes Weiterbildungskolleg in kirchlicher Trägerschaft.

Ein neuer Name, mehr Studierende und eine weitere Ruhrgebiets-Perspektive auf dem Zweiten Bildungsweg: Im Rahmen der neuen Partnerschaft mit der Stadt Essen erweitert das Ruhrbistum das Nikolaus-Groß-Abendgymnasium um den Bildungsgang des Essener Ruhr-Kollegs. Und wenn im kommenden Jahr – wie von der NRW-Landesregierung beschlossen – das Oberhausener Niederrhein-Kolleg schließt, steht die Bischöfliche Schule am Rande der Essener City auch Studierenden aus der Nachbarstadt offen. Bereits jetzt ist das 1959 gegründete Abendgymnasium mit rund 380 Studierenden das deutschlandweit größte Weiterbildungskolleg in kirchlicher Trägerschaft. Mit der Erweiterung vom Abendgymnasium zum Nikolaus-Groß-Weiterbildungskolleg ab dem 1. Februar wird der zentrale Standort für den Zweiten Bildungsweg im Ruhrgebiet über 400 Studierende betreuen und die einzige Essener Schule sein, die ein Abi auf dem Zweiten Bildungsweg ermöglicht.

Beratung, Anmeldung und Informationen

Anmeldungen für das kommende Semester – sowohl für die Kollegschiene wie auch fürs Abendgymnasium – nimmt die Schule ab sofort entgegen. Kontakt: Tel.: 0201/274060, E-Mail: Nikolaus-Gross-Abendgymnasium@bistum-essen.de. Zudem können sich alle Interessierten unverbindlich beraten lassen. Am Dienstag, 18. Januar, lädt das Nikolaus-Groß-Weiterbildungskolleg zudem zu einen Tag der offenen Tür, bei dem sich Interessierte ab 19.30 Uhr im Schulgebäude in der Franziskanerstraße 67 über das künftige Angebot informieren können.

Abendgymnasium oder Kollegschiene?

Künftig stehen neue Studierende vor der Frage, ob sie in der Schule an der Franziskanerstraße das Abendgymnasium oder die Kollegschiene besuchen. Ziel ist bei beiden Ausbildungswegen das Abitur, doch vor allem die Aufnahmevoraussetzungen unterschieden sich: Am Abendgymnasium – das seinen Unterricht für Studierende im Schichtdienst auch vormittags anbietet – werden Menschen aufgenommen, die aktuell berufstätig sind. Mit Blick auf die Arbeitsbelastung durch ihren Beruf haben sie nur 20 Wochenstunden Unterricht. Die staatliche Studierenden-Unterstützung (Bafög) gibt es für sie frühestens ab dem vierten Semester. Das ist in der neuen Kollegschiene anders: Hier können sich auch Menschen, die derzeit nicht berufstätig sind, einschreiben. Bafög kann es für sie bereits ab dem ersten Semester geben. Studierende im Kollegbereich haben 30 Wochenstunden Unterricht – zum Teil in eigenen Kursen und zum Teil gemeinsam mit den Kommilitoninnen und Kommilitonen des Abendgymnasiums. In beiden Bereichen ist das Mindestalter 18 Jahre.

Angebot richtet sich an Studierende aus dem gesamten Ruhrgebiet

„Zunächst stellt das Nikolaus-Groß-Weiterbildungskolleg die Schullaufbahn der Studierenden aus Essen und Oberhausen sicher“, sagt Schulleiter Jochen Suthe. Darüber hinaus schaffe die Bischöfliche Schule durch die neue Kollegschiene die Möglichkeit, dass alle Menschen, die im Ruhrgebiet auf dem Zweiten Bildungsweg ihr Abitur ablegen wollen, dies auch in Zukunft mit kurzen Anfahrtswegen können. „Gerade in einer Region wie dem Ruhrgebiet bedeutet Strukturwandel auch, dass die Menschen in die eigene Bildung investieren müssen“, betont Eva Lingen, Dezernentin für Schule und Hochschule im Bistum Essen. „Das Nikolaus-Groß-Weiterbildungskolleg wird seinen Studierenden eine höhere gesellschaftliche Teilhabe durch Bildung ermöglichen und wir freuen uns ausdrücklich, dass mit der Übernahme beider Bildungsgänge den verschiedenen Lebenssituationen der Menschen an diesem Standort Rechnung getragen werden kann.“

Neue Partnerschaft zwischen Bistum und Stadt Essen

Im Dezember haben das Ruhrbistum und die Stadt Essen eine intensive Partnerschaft im Bereich der Schulen vereinbart. Ein zentraler Punkt dieser Vereinbarung betrifft das Nikolaus-Groß-Weiterbildungskolleg, da das Bistum für die nächsten Jahre sicherstellt, dass der Bildungsgang des Ruhr-Kollegs weiterhin am Standort Essen angeboten wird.

Aus Sicht der Schule ist die Ergänzung des Abendgymnasiums durch den Kollegbereich die größte Umstrukturierung in ihrer über 60-jährigen Geschichte, erläutert Suthe: „Unser Kollegium aus 23 Lehrerinnen und Lehrern stellt sich aktuell der Herausforderung, die gewaltigen Änderungen für die Schule vorzubereiten, und ich freue mich, mit welch großem Enthusiasmus die Kolleginnen und Kollegen bei der Sache sind.“ Er sei überzeugt, „dass wir durch unser breites Angebot jedem Studierenden die Möglichkeit bieten können, nach den individuellen Bedürfnissen die Ausbildung abzuschließen“, so der Schulleiter.

Pressestelle Bistum Essen

Zwölfling 16
45127 Essen