von Thomas Rünker

Neuer Domkapellmeister für den Essener Dom

Professor Steffen Schreyer, bislang Münsterchordirektor in Konstanz, wechselt zum 1. Januar nach Essen. Am Dom übernimmt er die Koordination der Chöre sowie die Leitung des Mädchenchores und des Domchores.

Als neuer Domkapellmeister wechselt der bisherige Direktor des Konstanzer Münsterchors, Professor Steffen Schreyer, zum 1. Januar an den Essener Dom. Schreyer übernimmt damit die Koordination der Chöre an der Essener Kathedralkirche und wird selbst den Mädchenchor und den Domchor leiten. Professor Raimund Wippermann, Gründer und bisheriger Leiter des Mädchenchors, beendet in diesen Tagen seine Tätigkeit am Essener Dom und wechselt in den Ruhestand. Als Domkapellmeister folgt Schreyer auf den vor fünf Jahren verabschiedeten Georg Sump. Seinen ersten Einsatz hat er am Neujahrstag um 18 Uhr beim Pontifikalamt mit Bischof Franz-Josef Overbeck.

Dompropst Zander: „Ein hervorragender Kirchenmusiker und Dirigent“

Das Essener Domkapitel hatte sich nach einem aufwendigen Bewerbungsverfahren für Schreyer entschieden, der in den vergangenen elf Jahren als Münsterchordirektor in Konstanz tätig war und zuvor unter anderem vier Jahre als Dommusiker an der schwedischen Domkirche St. Erich, der Kathedrale des Bistums Stockholm, gewirkt hatte. Nun freut sich Dompropst Thomas Zander über Schreyers Zusage: „Mit ihm erhalten wir einen hervorragenden Kirchenmusiker und Dirigenten“. Schreyer werde „die erfolgreiche Arbeit mit dem Mädchenchor am Essener Dom fortsetzen und ebenso den Domchor leiten und weiter aufbauen“, so Zander. Nun freue er sich auf die Zusammenarbeit mit dem neuen Domkapellmeister und den anderen Musikern der Essener Dommusik.

In Konstanz legten „zahlreiche, stets gut besuchte Veranstaltungen in Liturgie und Konzert Zeugnis ab vom guten Ruf, den die Ensembles der Münstermusik wie Münsterchor, Vokalensemble, Choralschola, Männerchor oder die Kinder-und Jugendkantorei unter seiner Verantwortung festigen konnten“, sagt der Essener Domorganist Sebastian Küchler-Blessing über seinen neuen Kollegen.

Auszeichnung der Musikalischen Akademie in Stockholm

Der 1968 im bayerischen Gerolzhofen geborene Schreyer studierte Kirchenmusik und Konzertfach Orgel in Regensburg und München. Das Fach Chordirigieren vertiefte er durch ein Meisterklassenstudium in Stockholm und wurde zu seinem Abschluss für außergewöhnliche Leistungen als erster Dirigierabsolvent überhaupt mit dem Belöningsjeton, der Medaille der Musikalischen Akademie, ausgezeichnet.

Schwerpunkt ist das Musizieren mit Jugendlichen und Kindern

Wesentlicher Schwerpunkt Schreyers Arbeit ist das Musizieren mit Kindern und Jugendlichen. So gründete er im Herbst 2001 den Kinderchor St. Gregorius in Aachen und führte seine Konstanzer Ensembles binnen kurzer Zeit zu hohen Ehrungen bei Chorwettbewerben wie dem Deutschen Chorwettbewerb in Weimar 2014, dem Landeschorwettbewerb 2017 und dem Deutschen Chorwettbewerb Freiburg 2018. Sein aus der Kinder- und Jugendchorarbeit am Konstanzer Münster hervorgegangenes Ensemble VoiceMix wurde zudem mit dem Sonderpreis der Volks- und Raiffeisenbanken in der Kategorie „Vokalensemble“ ausgezeichnet. Mit diesem Chor war Schreyer vor zwei Jahren auch im Rahmen der sommerlichen Lunchkonzerte am Essener Dom zu Gast.

Auch beim Singen mit Erwachsenen zählt Schreyer zu den profilierten Chorleitern. So war er Chefdirigent des Slowenischen Kammerchores und konzertiert weiterhin mit seinem Profi-Ensemble, den Europäischen Vokalsolisten. Regelmäßig führt ihn seine Arbeit zudem mit Persönlichkeiten wie dem Schauspieler Klaus Maria Brandauer oder der Sopranistin Emma Kirkby zusammen.

Chorleitungsklasse an der Freiburger Musikhochschule

Sein Wissen und seine Begeisterung für die Chormusik gibt Steffen Schreyer zudem seit langem als Professor für Chordirigieren weiter. In diesem Fach wirkte er an der Aachener Kirchenmusikhochschule Gregoriushaus und an der Robert-Schumann-Hochschule Düsseldorf. Außerdem leitet er seit zehn Jahren eine Chorleitungsklasse an der Freiburger Musikhochschule. Absolventen seiner Klassen sind Preisträger von Dirigierwettbewerben und arbeiten deutschlandweit als Kirchenmusiker auf hervorgehobenen Stellen. 

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