von Thomas Rünker

Mit „Ashes to go“ und Online-Impulsen in die Fastenzeit starten

Am Aschermittwoch beginnt die christliche Fastenzeit. Viele Pfarreien laden in den sechseinhalb Wochen bis Ostern zu besonderen Gottesdiensten und weiteren Besinnungsangeboten. Vor allem an junge Leute richten sich die Internet-Exerzitien „Heaven Online“.

Mit zahlreichen Gottesdiensten, Angeboten zur persönlichen Besinnung und dem Zeichen des Aschenkreuzes starten die Pfarreien im Bistum Essen am Aschermittwoch, 5. März, in die Fastenzeit. Nach den Karnevalstagen sind Christinnen und Christen sechseinhalb Wochen lang eingeladen, sich durch einen kritischen Blick auf die eigene Lebensführung auf Ostern vorzubereiten, das höchste Fest der Christenheit, bei dem der Tod und die Auferstehung Jesu Christi im Mittelpunkt stehen. Während in dieser Zeit für die einen der Verzicht – zum Beispiel auf Fleisch, Alkohol, Zucker oder auch aufs Autofahren – im Vordergrund steht, geht es anderen vor allem um Buße und Umkehr.

In den Gottesdiensten am Aschermittwoch lassen sich die Gläubigen ein Kreuz aus Asche auf die Stirn zeichnen, die aus den verbrannten Palmzweigen vom Palmsonntag des Vorjahres entsteht. Das Zeichen erinnert an die Vergänglichkeit des Menschen. Zudem symbolisiert es die Bereitschaft zu Umkehr und Buße während der Fastenzeit sowie die christliche Hoffnung auf die Auferstehung. An einigen Orten wird das Aschenkreuz unter dem Titel „Ashes to go“ auch im öffentlichen Raum ausgeteilt:

  • Essener Dom, 12 Uhr: Nach dem Mittagsimpuls im Dom mit dem Original des Misereor-Hungertuchs teilt Cityseelsorger Bernd Wolharn vor der Kreuzigungsgruppe an der Fußgängerzone (Kettwiger Straße) das Aschenkreuz aus.
  • Essen-Vogelheim, Pfarrei St. Dionysius, Essen-Borbeck. Auf der Vogelheimerstraße werden gemeinsam der evangelischen Gemeinde in der Zeit von ca 12.- 13.30 Uhr das Aschekreuz ausgeteilt.
  • Gelsenkirchen, Propsteikirche St. Augustinus, 11-13 und 14-16 Uhr: Vor der Propsteikirche am Heinrich-König-Platz teilt Seelsorger Tobias Klinke das Aschenkreuz aus.
  • Gelsenkirchen, Stadtteilladen Bismarck, 13-17.30 Uhr: Seelsorger Arthur Knickmann-Kursch teilt vor dem Laden an der Bismarckstr. 181 das Aschenkreuz aus.

Gottesdienste am Aschermittwoch bieten viele Pfarreien insbesondere am Abend an. Auch im Essener Dom feiern der neue Weihbischof Andreas Geßmann und Bischof Franz-Josef Overbeck am Abend einen Gottesdienst mit den Gläubigen. Um 18.45 Uhr beginnt die Vesper, um 19 Uhr dann die eigentliche Messfeier.

Wer die Fastenzeit ganz für sich gestalten, sich aber regelmäßig von einem Impuls per E-Mail inspirieren lassen möchte, ist bei „Heaven online“ richtig. Sieben junge hauptberufliche und ehrenamtliche Seelsorgende aus dem Bistum Essen schicken allen, die sich auf https://heaven-on-line.de/ kostenlos anmelden, Montag, Mittwoch und Freitag jeweils einen Impuls sowie eine weitere E-Mail am Samstag zur Wochenreflexion. Inhaltlich stehen diese Online-Exerzitien, die sich vor allem an junge Menschen richten, in diesem Jahr unter dem Motto „Schichtwechsel“. Mit diesem Thema schaut „Heaven online“ auf die vielen Veränderungen in der Region, der Gesellschaft, der Kirche und der Welt und lädt so dazu ein, auch die Veränderungen im eigenen Leben in den Blick zu nehmen. Neben den E-Mail-Impulsen für alle gibt es zudem die Möglichkeit, sich über einen persönlichen E-Mail-Kontakt ganz individuell in dieser Fastenzeit begleiten zu lassen. Alle Informationen dazu gibt es ebenfalls auf https://heaven-on-line.de/.

Viele Gemeinden bieten während in der Fastenzeit besondere Gottesdienste an, laden zum Beispiel zu „Frühschichten“ am frühen Morgen oder zu Komplet-Gebeten am Abend ein. Informationen dazu gibt es auf den Internetseiten der Pfarreien.

Zu einem besonderen Angebot, das in der Fastenzeit Spiritualität mit dem Alltagsleben verbindet, lädt die Oberhausener Propsteipfarrei St. Clemens ein. „Entschieden leben - Geh, wohin dein Herz dich trägt“ ist die Überschrift des „Exerzitien im Alltag“-Angebots, das ab Mittwoch, 12. März, vier Wochen lang pro Woche vier 15-minütige individuelle Impulse umfasst. Außerdem gibt es immer mittwochs nachmittags einen Erfahrungsaustausch. Alle Informationen und Anmeldung gibt es online: https://bistum.ruhr/exerzitienimalltag

Fastenzeit und Ramadan

In diesem Jahr fasten christliche und muslimische Gläubige fast zur gleichen Zeit: Die christliche Fastenzeit beginnt am Aschermittwoch, 5. März, und endet am Gründonnerstag, 17. April, während der muslimische Ramadan am 1. März beginnt und am 30. März endet. Während sich die christliche Fastenzeit nach dem Ostertermin richtet, der immer zwischen Ende März und Ende April liegt, beginnt der neue Ramadan nach dem islamischen Mondkalender jeweils zehn bis 12 Tage vor dem Ramadan-Termin des Vorjahres.

Dass die christliche Fastenzeit 40 Tage dauert, ist vor allem symbolisch zu verstehen und bezieht sich zum Beispiel auf die 40-tägige Fastenzeit Jesu, von der die Bibel berichtet, der 40-tägigen Sintflut oder der 40 Tage, die Mose auf dem Berg Sinai war. Mathematisch reichen die 40 Tage ab Aschermittwoch nur bis Palmsonntag – dann wäre die folgende Karwoche kein Teil der Fastenzeit. Lässt man die Sonntage aus, was viele Menschen tun, weil sie auch in der Fastenzeit Festtage sind, landet man 40 Tage nach Aschermittwoch am Karsamstag. Das klingt zunächst passend, trennt aber die drei unbedingt zusammengehörenden zentralen österlichen Feiertage Gründonnerstag (Jesu letztes Abendmahl mit seinen Jüngern), Karfreitag (Leiden und Sterben Jesu) und Ostern (Auferstehung) in innerhalb und außerhalb der Fastenzeit. Eine klare Vorgabe macht der liturgische Kalender: Die Fastenzeit dauert von Aschermittwoch bis zum Beginn der Abendmahlsmesse am Gründonnerstag – und damit (inklusive Sonntage) 44 Tage.

Pressestelle Bistum Essen

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