Misereor eröffnet bundesweite Fastenaktion mit TV-Gottesdienst in Essen

Tamilinnen im Hochland von Sri Lanka transportieren volle Säcke mit Teeblättern den Hang hinauf. Zum Teil arbeiten die Frauen hier schon in der fünften oder sechsten Generation - nun sorgt Misereor zusammen mit Partnerorganisationen dafür, dass sie in Zukunft Lebens- und Erwerbsperspektiven jenseits der Teeplantagen finden. Foto: Kathrin Harms | Misereor.
TV- und Radio-Gottesdienst am Sonntag, 9. März, aus St. Antonius in Essen
Kabarett, Poetry-Abend und Pilger-Tour thematisieren Menschenwürde
Wallfahrt zum Misereor-Hungertuch mit Gottesdienst im Essener Dom
Die Misereor-Fastenaktion
Die 1958 gegründete Organisation Misereor (lateinisch: „Ich erbarme mich“) gilt als das weltweit größte katholische Entwicklungshilfswerk. Es setzt sich vorrangig für die weltweite Armutsbekämpfung ein und legt dabei einen Schwerpunkt auf den Globalen Süden. Jeweils am fünften Sonntag der Fastenzeit – in diesem Jahr am 6. April – gehen alle Kollekten der katholischen Gottesdienste in Deutschland an Misereor. In den Wochen zuvor stellt das Hilfswerk jeweils ein Projekt beispielhaft in den Vordergrund, um den Menschen in Deutschland die Lebenswelt von Menschen nahebringen, die unter Armut und Ungerechtigkeit leiden, und zugleich Hoffnungs- und Entwicklungsperspektiven aufzuzeigen.
Poesie, Kabarett und eine Pilger-Tour: Mit einem TV-Gottesdienst eröffnet das katholische Hilfswerk Misereor am Sonntag, 9. März, seine bundesweite Fastenaktion „Auf die Würde. Fertig. Los!“ in Essen. Zuvor begleiten dieses Ereignis bereits ab Aschermittwoch, 5. März, zahlreiche kulturelle und spirituelle Angebote in der Stadt. Den Fernsehgottesdienst, der auch im Radio übertragen wird (live ab 10 Uhr im ARD-TV sowie auf WDR5, Einlass vor Ort bis 9.45 Uhr) feiert Bischof Franz-Josef Overbeck zusammen mit Misereor-Hauptgeschäftsführer Pfarrer Andreas Frick, „Misereor-Bischof“ Stephan Burger aus Freiburg und Gästen aus dem Projektpartnerland Sri Lanka in der Pfarrkirche St. Antonius in Essen-Frohnhausen, Kölner Str. 33. In Sri Lanka setzt sich Misereor für eine tamilische Bevölkerungsgruppe ein, deren aus Indien stammende Vorfahren unter menschenunwürdigen Bedingungen als Teepflückerinnen eingesetzt wurden. Mit einer Partnerorganisation hilft Misereor den heute dort lebenden Menschen dabei, ihre Rechte wahrzunehmen, ein eigenes Einkommen aufzubauen und ein würdevolles Leben zu führen.
Die einzelnen Programmpunkte der Misereor-Eröffnung:
- Aschermittwoch, 5. März, 12 Uhr: Mittagsimpuls im Essener Dom mit dem Original des Misereor-Hungertuchs. Anschließend teilt Cityseelsorger Bernd Wolharn bei der Aktion „Ashes to go“ vor der Kreuzigungsgruppe an der Fußgängerzone (Kettwiger Straße) das Aschenkreuz aus.
- Donnerstag, 6. März, 19.30 Uhr: Im Essener Medienforum, Zwölfling 14, diskutiert der Kabarettist Jürgen Becker mit Kathrin Schroeder, Leiterin der Abteilung Politik und Globale Zukunftsfragen bei Misereor, über „Die Würde des Menschen ist unantastbar (?)“. Durch das Gespräch führt der bekannte RTL- und WDR2-Moderator Jan Malte Andresen. Anmeldung telefonisch unter Tel.: 0201/2204-274 oder per E-Mail: medienforum@bistum-essen.de. Der Eintritt ist frei, um eine Spende wird gebeten.
- Freitag, 7. März, 19.30 Uhr: Poetry-Abend mit Journalistin, Autorin und Slam-Poetin Fatima Talalini, musikalischer Begleitung und einem Programm rund um das Thema Menschenwürde. Talalini hat 2016 den „Preacher Slam“-Wettbewerb im Essener Dom gewonnen. Zentralbibliothek Essen, Hollestr. 3
Das Misereor-Hungertuch
Seit 50 Jahren sind die Misereor-Hungertücher vielen Christinnen und Christen vertraute spirituelle Begleiter in der Fastenzeit. In dieser Zeit hängen die von Künstlerinnen und Künstlern gestalteten Tücher, deren Inhalte sich oft mit Themen wie Armut, Ungerechtigkeit und Missachtung der Menschenwürde beschäftigen, in Kirchen und laden dort zur persönlichen Besinnung, zur gemeinsamen Meditation und zu Diskussionen über die Themen der Bilder ein. Alle zwei Jahre gibt es ein neues Hungertuch. Das diesjährige Motiv hat die Erfurter Künstlerin Konstanze Trommer gestaltet. Mit dem Titel „Liebe sei Tat“ lenkt das Bild den Blick auf die Herausforderungen der Gegenwart, die nur aus einer Haltung der Liebe zu meistern seien, so Misereor.
- Samstag, 8. März: Wallfahrt zum Misereor-Hungertuch im Essener Dom. Traditionell machen sich Menschen aus verschiedenen Regionen Deutschlands auf den Weg zum Ort der Misereor-Eröffnung, um dort das neue Hungertuch zu sehen. Auf der letzten Etappe können sich in diesem Jahr wanderfreudige Menschen aus der Region anschließen und gemeinsam mit Seelsorgerin Olivia Klose auf einer Teilstrecke des Bistums-Pilgerwegs von der Ludgerus-Basilika in Essen-Werden zum Essener Dom laufen. Los geht’s um 6 Uhr, weitere Einstiegsmöglichkeiten sind unter anderem am Bahnhof Essen-Süd (10 Uhr) und am Essener Stadtgarten (10.30 Uhr, Nähe Parkplatz Admiral Scheer Straße), wo die Essener Pilgergruppe auf die anderen Hungertuch-Pilgerinnen und -Pilger trifft. Information und Anmeldung: https://bistum.ruhr/hungertuchwallfahrt
Um 12 Uhr spricht dann im Essener Dom zunächst die Künstlerin Konstanze Trommer über ihr Hungertuch. Anschließend feiern der in der Deutschen Bischofskonferenz für Misereor zuständige Bischof Stephan Burger aus Freiburg, Bischof Jude N. Silva aus Sri Lanka und der Essener Weihbischof Ludger Schepers mit den Pilgergruppen einen gemeinsamen Gottesdienst. - Sonntag, 9. März, 10 Uhr: Pfarrkirche St. Antonius, Kölner Str. 33, Eröffnungsgottesdienst der Misereor-Fastenaktion „Auf die Würde. Fertig. Los!“ mit Bischof Overbeck, Misereor-Hauptgeschäftsführer Pfarrer Andreas Frick, „Misereor-Bischof“ Stephan Burger aus Freiburg, Bischof Jude N. Silva und weiteren Gästen aus Sri Lanka.
19 Uhr: „Zeit für Gott“, Abendgottesdienst im Essener Dom mit dem Original-Hungertuch, anschließend Begegnung im Kreuzgang mit Gästen der Fastenaktion und Mitarbeitenden von Misereor.