von Thomas Rünker

Mauritius-Gemeinde setzt Briefe von Nikolaus Groß in Szene

Zum Jahrestag der Seligsprechung lädt die Gemeinde am Freitag, 6. Oktober, zum Theater in den Dom von Hattingen-Niederwenigern. Bochumer „artENSEMBLE THEATER“ inszeniert Briefe, die Groß und der mit ihm gefangene evangelische Christ Helmut James Graf von Moltke an ihre Familien geschrieben haben.

Zum Jahrestag der Seligsprechung von Nikolaus Groß setzt die St. Mauritius-Gemeinde in Hattingen-Niederwenigern Briefe in Szene, die der katholische NS-Widerstandskämpfer und sein evangelischer Zellennachbar Helmut James Graf von Moltke kurz vor ihren Hinrichtungen geschrieben haben. „Im Land der Gottlosen“ heißt das Stück, dass das Bochumer „artENSEMBLE THEATER“ auf Einladung des katholischen Pastors Mirco Quint und des evangelischen Pfarrers Ludwig Nelles am Freitag, 6. Oktober, um 19 Uhr im St.-Mauritius-Dom aufführt. Basis sind die Briefe, die die beiden tiefgläubigen Christen aus der Haftanstalt in Berlin-Tegel an ihre Familien schrieben. Mit Jürgen Larys und Susanne Hocke in den beiden Theater-Rollen wird die Kargheit einer Gefängniszelle auf die Bühne im „Wennischen Dom“ geholt. Bewusst betont die Gemeinde, in der der am 30. September 1898 geborene und am 23. Januar 1945 hingerichtete Nikolaus Groß lebte, bei diesem „Theater im Dom“ zudem die ökumenische Partnerschaft der beiden Gefängnisinsassen.

Karten für die Vorführung gibt es zum Preis von 10 Euro (ermäßigt 8 Euro) im Vorverkauf in Niederwenigern bei „Blumen am Domplatz“ und bei der Geschäftsstelle der Provinzial-Versicherung sowie an der Abendkasse.

Der Bergmann, Journalist und christliche Gewerkschaftsführer Nikolaus Groß ist der bislang einzige Christ aus dem Bereich des Bistums Essen, der seit der Bistums-Gründung 1958 selig gesprochen worden ist. Nachdem Papst Johannes Paul II. 1987 bei seinem Besuch im Ruhrgebiet Groß als „Widerstandskämpfer" gewürdigt hatte, der sein Leben für seinen Glauben und die Kirche hingegeben habe, leitete Bischof Franz Hengsbach den Seligsprechungsprozess ein. Am 7. Oktober 2001 schließlich wurde Groß bei einem Gottesdienst auf dem Petersplatz in Rom von Papst Johannes Paul II. offiziell selig gesprochen.

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