Liudgers Nachfolger im Widerstand gegen Hitler

Eine Ausstellung „Der Löwe von Münster – in der Nachfolge des heiligen Liudger“ wird am Sonntag, 10. Mai, um 12.30 Uhr in der Basilika St. Ludgerus, Essen-Werden, eröffnet und ist bis zum 30. Juni 2009 zu sehen


Ausstellung über Kardinal von Galen in der Werdener Basilika

Im Rahmen des Ludgerus-Jahres 2009 ist in der Basilika St. Ludgerus in Essen-Werden eine Ausstellung über Clemens August Kardinal von Galen zu sehen, der in der Zeit des Nationalsozialismus Bischof von Münster war und 2005 selig gesprochen wurde. Die Ausstellung mit dem Titel „Der Löwe von Münster – in der Nachfolge des heiligen Liudger“ wird am Sonntag, 10. Mai, um 12.30 Uhr eröffnet und ist bis zum 30. Juni 2009 auf der nördlichen Seitenschiffempore der Basilika zu sehen.

Die vom Bistum Münster zusammengestellte Ausstellung dokumentiert die Zeit des Lebens und Wirkens des Bischofs von seiner Geburt im Jahre 1878 bis zu seiner Seligsprechung im Jahre 2005. Sie macht die Bedingungen deutlich, unter denen Clemens August Graf von Galen wirkte. Erweitert wird die Fotoausstellung durch Bilder seines Besuches 1934 in Werden sowie durch verschiedene Exponate, darunter der Bischofsstab und der Kardinalshut sowie die Totenmaske des „Löwen von Münster“.

Die Ausstellung in Werden ist montags bis freitags von 15 bis 18 Uhr, samstags und sonntags von 13 bis 18 Uhr geöffnet. An besonderen Wallfahrtstagen sind die Öffnungszeiten erweitert.
Die Ausstellung ist auch ein Angebot für Schulklassen und Kurse, die sich im Rahmen des Geschichts- und Religionsunterrichtes mit der Zeit des Nationalsozialismus und mit dem Widerstand der Kirche beschäftigen. Für Klassen und andere Gruppen können zusätzliche Zeiten im Pfarrbüro St. Ludgerus angemeldet werden: Telefon 0201/490050; e-mail: st.ludgerus.essen-werden@bistum-essen.de

Zur Person

Clemens August Graf von Galen war im Jahr der Machtübernahme Hitlers zum Bischof von Münster erwählt worden. Bereits in seinem ersten Hirtenbrief demaskierte der Bischof den Nationalsozialismus als „Neuheidentum“. Er verurteilte die NS-Rassenlehre und später die konkreten Verletzungen der Menschenrechte, aber auch die Verfolgung von Priestern, Mönchen und Ordensschwestern. 1934 nahm von Galen in Essen-Werden an den Feiern zum 1125. Todestag des heiligen Liudger teil und prangerte in seiner Ansprache öffentlich die Ausgrenzung der katholischen Arbeiter- und Gesellenvereine an. In ganz Deutschland gab es geheime Abschriften seiner berühmten Predigten vom Sommer 1941, in denen er die Ermordung von Behinderten und Geisteskranken anklagte. Der große Rückhalt in der Bevölkerung veranlasste die Nationalsozialisten bis zuletzt, nicht direkt auf den Bischof zuzugreifen. Völlig unerwartet starb Clemens August von Galen nur wenige Tage nach seiner Erhebung zum Kardinal am 22. März 1946.
(mi)

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