Lebensnähe, Glaubenstiefe und Wissensweite

Für weniger "kirchisch" und eine verständlichere Sprache, neue Formen der Glaubensweitergabe und für mehr Vertrauen in den einzelnen Gläubigen, sprachen sich die Delegierten in ihren Handlungsoptinen aus, welche am Nachmittag des 6. Bistumsforums entwickelt wurden.

300 Delegierte diskutierten über die Weitergabe des Glaubens


Sich nicht nur mit einer reinen Glaubensweitergabe, sondern mit vielfältiger Glaubenskommunikation zu befassen, dazu ermutigte Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck die Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Nachmittag des 6. Bistumsforums in der Schützenhalle in Lüdenscheid. Um dem Glauben auch in der heutigen Gesellschaft einen Platz geben zu können, sei es wichtig, dass er lebensnah sei. „Je mehr wir den Glauben im Alltag der Menschen verankern können, um so größer ist die Chance, dass der Funke überspringt“, so der Ruhrbischof. Damit dies auch authentisch gelinge, bedürfe es zudem einer Glaubenstiefe. Sowohl die Gemeinschaft der Gläubigen als auch jeder Einzelne, müsse sich immer wieder erneute der Herausforderung stellen, den eigenen Glauben zu vertiefen und zu verfestigen. Dabei darauf zu achten, das Wissen über den Glauben weit anzulegen und sich mit den verschiedenen Formen des Glaubenslebens zu befassen, dazu ermutigte der Ruhrbischof. Diese drei Dimensionen der Glaubensweitergabe stießen auch bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern auf große Zustimmung.

Weniger "kirchisch"  - mehr verständliche Sprache
In Kleingruppen hatten sich den Delegierten am Nachmittag des Forums mit den Impulsen des Bischofs und Generalvikars zur Glaubensweitergabe in der Welt beschäftigt. Die Bildung und Stärkung von kleinen geistlichen Gemeinschaften, Schaffung neuer Orte für Glaubenserlebnisse, Entwicklung einer offenen, „barrierefreien“ und die Lebenswirklichkeit der Menschen fokussierende Glaubenskommunikation waren nur einige der zahlreichen Themen und Handlungsoptionen, die in den Gesprächskreisen diskutiert wurden. 

Ein zentrales Anliegen vieler Delegierter war es, eine an den Menschen ausgerichtete und für sie verständliche religiöse Sprache in der Liturgie und Katechese zu entwickeln. Eine Sprache, die es ermögliche den Glauben sowohl zu bekennen als auch Fernstehende für den Glauben zu interessieren und zu begeistern. Um möglichst viele Menschen dazu zu befähigen, sprachen sich die Forumsteilnehmerinnen und Forumsteilnehmer für Schulung und Qualifikation von Ehrenamtlichen in der Glaubenskommunikation aus. In vielen Bereichen werde das bestehende Potenzial noch nicht ausgeschöpft. Denn jeder habe ein Talent, etwas zu Kommunikation des Glaubens beizutragen. Jedoch bedürfe es eines neuen Mutes, jedem Gläubigen dieses Vertrauen entgegenzubringen, waren sich die Teilnehmer einig.

Liturgie im Internet? Warum nicht!
Sich mit der Frage zu beschäftigen, wie Glaube auch in den Kommunikationsräumen des Internets weitergetragen werden könne, dazu ermutigten die Forumsteilnehmer. Es sei immer wieder beeindruckend, mit welch einfacher Sprache beispielsweise in den Sozialen Netzwerken des Internets über den Glauben gesprochen werde. Dass Seelsorge im Internet nicht bedeuten dürfe, traditionelle Formen ohne Anpassung in die digitalen Kommunikationsräume zu transportieren wurden genau zu betont, wie die Gefahr, Menschen aus dem Blick zu verlieren, die nicht in dieses Räumen unterwegs seien.

Zum Ende des Forums feierten die Delegierten gemeinsam mit Bischof Overbeck und zahlreichen Gemeindemitgliedern aus Lüdenscheid einen Gottesdienst in der Schützenhalle. (ja)

Predigt Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck im Wortlaut (PDF)

Die Schützenhalle in Lüdenscheid im interaktiven Vorher-Nachher-Vergleich

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