von Thomas Rünker

Laternen-Zauber und Martins-Podcast

Trotz ausgefallener Umzüge feiern viele Menschen in der Martinswoche mit viel Kreativität und Engagement das Fest des populären Heiligen. Überall steht das Teilen im Mittelpunkt.

Keine großen Umzüge mit Pferd und Feuer – und doch sorgen katholische und evangelische Kirchengemeinden und viele andere christliche Einrichtungen in diesen Tagen mit kreativen Ideen für jede Menge Martinsstimmung.

So waren am Martinsabend am Mittwoch, 11. November, zum Beispiel in Hattingen alle katholischen und evangelischen Kirchen geöffnet und mit Martinslaternen geschmückt. Zudem hatten die Gemeinden die Hattinger eingeladen, ihre Fenster mit Laternen zu schmücken, „als ein Zeichen der Verbundenheit und Solidarität in schwierigen Zeiten“, wie die katholische Gemeindereferentin Christiane Kater und die evangelische Pfarrerin Birgit Crone ihre Aktion „Strahlen kann jeder“ erläuterten. Viele Laternen kamen dabei von den zehn Grundschulen und 13 konfessionellen Kindergärten der Stadt, in denen die Mädchen und Jungen seit den Herbstferien aus bedruckten Transparentbögen insgesamt rund 2500 Laternen gebastelt und bemalt hatten. Nach dem Martinsfest sollen die Laternen an Pflegeheime, Behinderteneinrichtungen und Krankenhäuser in Hattingen und Sprockhövel verteilt werden.

Musikkapellen begleiten das Martinslied am offenen Fenster

Auch anderswo im Ruhrgebiet stand am Martinsabend das Teilen im Vordergrund. In vielen Gemeinden, zum Beispiel in Duisburg-Homberg oder der Bottroper Innenstadt, zogen Blaskapellen durch die Straßen und spielten Martinslieder. In Oberhausen-Osterfeld ließ die Pfarrei sogar ihr abendliches Glockengeläut schweigen und lud stattdessen dazu ein, am offenen Fenster gemeinsam das Martinslied zu singen. Außerdem wurde die St.-Pankratius-Kirche von zahlreichen gespendeten Martinslaternen erleuchtet. Und in Bochum machten sich Vertreter von Caritas und Bahnhofsmission zusammen mit Diakon Winfried Rottenecker auf den Weg, um Martinsbrezeln und -laternen in Altenheimen und anderen sozialen Einrichtungen zu verteilen.

Stations-Spaziergang zum Heiligen Martin in Essen-Überruhr

Und das Martinsfest ist noch nicht zu Ende. Mindestens bis zum Wochenende sorgen bunte Laternen vielerorts für stimmungsvolles Licht, darunter auch die große Laterne am Kirchturm von St. Petrus Canisius in Duisburg-Wanheimerort. Und manche Gemeinde startet auch erst am Wochenende ihre Martinsaktion, zum Beispiel St. Suitbert in Essen-Überruhr: Am Samstag, 14. November, können Familien von 17 bis 19 Uhr bei einem individuellen Martins-Spaziergang insgesamt 29 Stationen im Stadtteil ansteuern, an denen es die verschiedensten Dinge rund um den Heiligen Martin zu entdecken gibt „Manchmal sind Menschen an den Stationen, meistens nicht. Aber überall gibt es Dinge rund um den heiligen Martin zu sehen und zu hören – natürlich kurz und kontaktlos“, schreibt die Gemeinde in ihrer Einladung. Alle Stationen sind auf einer Google-Maps-Karte markiert – und weil an manchen Stationen die Online-Inhalte per QR-Code abgerufen werden können, sollte jede Familie ein Smartphone mit QR-Code-Scanner dabei haben. Mit dem kann man sich dann – zwischen den Stationen oder irgendwann anders – auch einen eigenen Podcast zum Heiligen Martin anhören, den die Katholische Junge Gemeinde (KJG) aus dem Nachbarstadtteil Essen-Byfang produziert hat.

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