„Laien brauchen sich nicht zu verstecken!“

Zwölf Jahre war sie Vorsitzende des Diözesanrates der katholischen Frauen und Männer im Bistum Essen. Bei allen Höhen und Tiefen, die ein solches Amt mit sich bringt, Schröder hat sich für die Laien zwischen Rhein und Lenne stark gemacht. Aber, wie sie selbst sagt: "Alles hat seine Zeit."


Marlies Schröder verabschiedet sich als Vorsitzende des Diözesanrates

Nach zwölf Jahren als Vorsitzende des Diözesanrates der katholischen Frauen und Männer im Bistum Essen hat sich Marlies Schröder jetzt diesem höchsten Laiengremium im Bistum Essen, verabschiedet. Nach drei Legislaturperioden stand die Mülheimerin für eine weitere Amtszeit nicht wieder zur Wahl. So wurde die Vollversammlung des Diözesanrates, die in der Katholischen Akademie Die Wolfsburg in Mülheim stattfand, auch zu einer kleinen Feierstunde für die langjährige Vorsitzende.

Marlies Schröder habe in den vergangenen Jahren die Arbeit des Diözesanrates geprägt, so der emeritierte Weihbischof Franz Grave am Montag, 8. November, in der Wolfsburg. Grave dankte Schröder an diesem Abend dafür, dass sie die Grundspur des Diözesanrates nie verlassen und die Bedeutung des Weltauftrages der Laien immer herausgestellt habe. „Auf den Punkt gebracht: Frau Schöder blieb in der Spur, sorgte für Kontinuität und scheute die raue Zugluft der Gesellschaft zu keiner Zeit. Sie widerstand allen Tendenzen von Weltflüchtigkeit, sie plädierte für Welttüchtigkeit aus dem Glauben“, so der Weihbischof. Es sei in all den Jahren zu beobachten gewesen, dass die Diözesanratsvorsitzende trotz aller Hürden, Höhen und Tiefen die Aufgabe gern, konsequent und vorbehaltlos getan habe. Marlies Schröder habe mit ihrem Engagement deutlich gemacht, dass Kirche sich nicht von der sozialen Frage zurückziehen kann und darf, so Grave . „Kirche muss in der Welt wirken.“

Marlies Schröder durfte sich an diesem Abend nicht nur über die Worte des Weihbischofs freuen, sondern auch über den päpstlichen Orden „Pro Ecclesia et Pontifice“. Der Heilige Vater zeichnete Marlies Schröder für ihr gut 25-jähriges ehrenamtliches Engagement als Bezirksvorsitzende der Kolpingsfamilie in ihrer Heimatstadt Mülheim an der Ruhr aus. Hier sei es ihr ein hohes Anliegen gewesen, aus dem Verband heraus ins Gespräch mit den Verantwortlichen aus Politik, Gesellschaft, Wirtschaft und Kirche zu kommen, heißt es in der Urkunde. Auch als Vorsitzende des Diözesanrates sei die Mülheimerin stets umsichtig den vielen innerkirchlichen und gesellschaftlichen Spannungsfeldern mit sensiblem Engagement zugewandt gewesen.

Sichtlich gerührt nahm die 72-jährige Mülheimerin die Ehrungen ihrer Person sowie das Abschiedsgeschenk, eine Nachbildung des Kulturhauptstadtkreuzes, entgegen. „Sie haben mich sprachlos gemacht“, so begann Marlies Schröder ihre Worte des Dankes. Aber alles habe seine Zeit, und so gehe für sie heute ihre zwölfjährige Amtszeit als Vorsitzende des Diözesanrates zu Ende. Die ehrenamtliche Arbeit habe sie persönlich sehr bereichert und mit Blick auf das, was sie erfahren durfte, betonte sie: „Ich ermuntere alle zu einem solchen Engagement. Laien brauchen sich nicht zu verstecken, denn sie können in Kirche und Gesellschaft eine Menge bewegen.“

Auch in die Zukunft, so verriet die Mülheimerin, wolle sie gerne ehrenamtlich aktiv sein. „Wenn ich gesund bleibe, werde ich noch das eine oder andere machen. Aber die ehrenamtlichen Führungspositionen überlasse ich anderen“, so die 72-jährige.

Nach der Ehrung und Verabschiedung von Marlies Schröder wählte die Diözesanvollversammlung einen neuen Vorstand. Luidger Wolterhoff, Bochum, wurde als Vorsitzender wiedergewählt. Darüber hinaus gehören dem Vorstand Anne Cebulla, Bochum, Sven Diedenhofen, Oberhausen,Björn Enno Hermans, Essen, Manfred Niemann, Duisburg, Christian Nitz, Essen, Rita Riese, Bottrop, Gerd Spengler, Essen, und Wolfgang Tings, Duisburg, an. Geistlicher Assistent des Diözesanrates ist Dr. Michael Dörnemann, Dezernent des Dezernates Pastoral im Bischöflichen Generalvikariat.(dr)

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