von Cordula Spangenberg

Kreuzbund verabschiedet Vorsitzenden Franz Drabiniok

Ruhrbischof Overbeck feierte mit den Mitgliedern des Selbsthilfeverbandes für Suchtkranke einen Gottesdienst und besuchte ihren Abend der Begegnung

Nach zwölf Jahren als Vorsitzender des Kreuzbund Diözesanverbandes Essen ist Franz Drabiniok in einem Gottesdienst mit Ruhrbischof Dr. Franz-Josef Overbeck im Essener Dom aus seinem Amt verabschiedet worden. Mit ihm übergaben auch Klaus Kölsch und Meta Lindmüller ihre Ämter an ihre Nachfolger – Kölsch war 21 Jahre lang Kassierer, Lindmüller betreute vier Jahre das Seminarwesen des Kreuzbundes, einer Selbsthilfe- und Helfergemeinschaft für Menschen mit Suchtproblemen.

Ein jeder Mensch habe Sehnsucht nach einem geglückten Leben, sagte Bischof Overbeck in seiner Predigt – gleich, ob das Leben nach außen hin geglückt oder gescheitert sei, ob es ein ständiges Ringen bleibe oder eher ruhig und selbstverständlich Schritt für Schritt nach vorn gehe. Auch wenn viele der Gottesdienstbesucher am Freitagabend im Dom Erfahrung hätten mit „den Abgründen des eigenen Lebens“ im Kreislauf der Sucht und ihrer Folgen von Verhaltensauffälligkeiten bis hin zu Isolation und körperlichem wie seelisch-geistlichem Verfall: „All das hat nicht das zerstört, was der gute Kern ist, den Gott in jeden Menschen gesetzt hat“, sagte Overbeck, „dieser Kern drückt sich in der Sehnsucht nach einem guten Leben und nach dem rechten Gebrauch der Freiheit aus, nach Liebe und Geborgenheit.“ Süchte seien jedoch oft auch Hinweise auf Symptome von gesellschaftlichen Lebensformen, die aus sich heraus abhängig und krank machen könnten.

Der Kreuzbund entstand um den Beginn des 20. Jahrhunderts in enger Anbindung an die katholische Kirche. Bis in die 1960er Jahre war der Kreuzbund ein Abstinenzverband, bevor er sich zu einer Selbsthilfegemeinschaft für Suchtkranke und Angehörige entwickelte. Heute treffen sich deutschlandweit wöchentlich rund 25.000 Menschen in 1.400 Selbsthilfegruppen. Der Kreuzbund Diözesanverband Essen betreut in über 100 Gruppen mehr als 1.500 Menschen. Die Arbeit des Verbandes gestalten Suchtkranke, Angehörige und wenige Hauptberufliche. Beim jährlich stattfindenden Abend der Bewegung wurden nicht nur die ausscheidenden Amtsträger des Verbandes geehrt, sondern auch weitere Weggefährten für teils Jahrzehnte währende Mitgliedschaft.

Pressestelle Bistum Essen

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