von Lisa Mathofer

Kirchliche Büchereien werden weiter gefördert

Die bisherigen Erfolge und die Zukunft des NRW-Förderprogramms für kirchliche Bibliotheken haben Bischof Franz-Josef Overbeck und NRW-Kultur- und Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen in Essen vorgestellt.

Im eigenen Stadtteil Bücher und andere Medien ausleihen, ohne weit fahren zu müssen: Für NRW-Kultur- und Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen ein entscheidender Grund, kirchliche Büchereien zu fördern. „Man kommt rein und fällt quasi direkt in die Bücherkiste, solche niederschwelligen Angebote sind einfach wichtig“, sagte sie bei ihrem Besuch in der katholischen öffentlichen Bücherei der Gemeinde St. Mariä Empfängnis in Essen-Holsterhausen am Montag, 2. Dezember.

Förderprojekt bis 2021 verlängert

1,5 Millionen Euro haben die kirchlichen Büchereien in NRW vom Land seit 2018 bekommen. „Die Nachfrage war so enorm, dass wir nun noch einmal 500.000 Euro zur Verfügung stellen“, sagt Pfeiffer-Poensgen. Das Förderprojekt wird bis 2021 verlängert. Rund 140.000 Euro hatte auch das Medienforum im Bistum Essen für 39 Büchereien bekommen. Gekauft wurden von diesem Geld vor allem Medienboxen mit Bilder- und Lesebüchern sowie audiovisuellen Lernbüchern, mit denen die Bücherei in Essen-Holsterhausen zum Beispiel regelmäßig in die benachbarten Schulen und Kindergärten geht. „Bücher werden leider immer teurer, da sind wir sehr dankbar für diese großzügige Förderung“, sagt Monika Mock, Leiterin der katholischen Bücherei.

Auch für das Jahr 2020 will das Bistum Essen mit seinem insgesamt 115 Büchereien von der Förderung des Kultur- und Wissenschaftsministeriums profitieren. Rund 56.000 Euro wurden jetzt für 35 Büchereien beantragt - wird das Geld bewilligt, sollen davon vor allem neue Medien zum Ausleihen gekauft werden. Bischof Franz-Josef Overbeck sieht das Förderprojekt auch als positive Verknüpfung zwischen kirchlicher und kommunaler Bildungsarbeit: „Das sind großartige Chancen, mit denen wir als Kirche, Kommune, Land und Staat Vieles erreichen können.“

Büchereien als Ort für Bildung und Kultur

Immer öfter sind kirchliche Bibliotheken auch Ort für Lesungen, Konzerte oder Kunstausstellungen. Laut Essener Medienforum eine wichtige Entwicklung in der Kulturarbeit, die Besucherzahlen stetig wachsen lässt: Alleine im Jahr 2018 konnten die Büchereien im Bistum Essen rund 200.000 Besucher zählen. Helga Schwarze, Leiterin der Büchereifachstelle der evangelischen Landeskirche im Rheinland, betont beim Blick in die Zukunft vor allem eins: „Die Bibliothek wird immer mehr zur Begegnungsstätte für alle Generationen“.

Neben der wertvollen Bedeutung, die kirchliche Büchereien für die Kultur und den sozialen Faktor einer Gesellschaft haben, lobte Overbeck auch den Einsatz der rund 13.400 Ehrenamtlichen in den Büchereien des Bistums. In der Holsterhausener Bücherei arbeiten aktuell 20 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen, verbuchen sechs Tage die Woche Ausleihen, lesen vor, organisieren Veranstaltungen. Viele sind gekommen, um Bischof Overbeck und Ministerin Pfeiffer-Poensgen zuzuhören. Marianne Willems ist seit über 25 Jahren im Team, hilft auch mit 95 Jahren noch mit. Auch wenn es immer schwieriger wird, Nachwuchs für die Ehrenamtlichen zu finden: Die Büchereiassistentinnen Marianne Willems und ihren Kollegin Monika Katz sind stolz auf ihre kleine Bücherei.

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