Kirchenvertreter für starke öffentlich-rechtliche Sender
Der öffentlich-rechtlichen Rundfunk sei unverzichtbar, müsse sich weiterentwickeln "und auch neu entstehende Kommunikationsräume adäquat nutzen dürfen", erklärten sie auf einer Tagung in Bonn. Gleichzeitig seien faire Wettbewerbsbedingungen für die Privatsender und Verlage notwendig.
Sie äußerten sich vor der kontrovers geführten Diskussion um eine Strukturreform der öffentlich-rechtlichen Sender sowie die bevorstehende Änderung des 22. Rundfunkstaatsvertrags. Seit langem fordern die öffentlich-rechtlichen Sender bei ihren redaktionellen Angeboten mehr Spielraum im Internet. Es geht etwa um die Verweildauer für Online-Angebote und die Abgrenzung presseähnlicher Angebote.
Mit Blick auf Hetze und Verrohung in den sozialen Netzwerken forderten die kirchlichen Gremienvertreter öffentlich-rechtliche und private Sender sowie die Verleger auf, sich "gemeinsam für Qualitätsjournalismus und eine differenzierte Debattenkultur zu engagieren". Die Gesellschaft spalte sich mehr und mehr in Teilöffentlichkeiten. Dem müsse gemeinsam gegengesteuert werden: "Es ist eine übergreifende Aufgabe der Medienunternehmen, Meinungsvielfalt zu organisieren, Werte zu vermitteln und zur gesellschaftlichen Integration beizutragen."
Den öffentlich-rechtlichen Sendern komme dabei aufgrund des spezifischen Auftrags eine besondere Verantwortung zu. "Ihre Bestands- und Entwicklungsgarantie sowie eine solide Finanzausstattung müssten daher dauerhaft gesichert werden."
Während der Tagung informierte funk-Programmgeschäftsführer Florian Hager über die bisherige Bilanz des jungen Contentangebots von ARD und ZDF. Die Kirchen sind seit dem Sendestart am 1. Oktober 2016 mit eigenen Programmen dabei. Die Gremienvertreter würdigten die Kooperation als vorbildliche kreative Zusammenarbeit. Man wolle junge Menschen mit werteorientierten Inhalten erreichen. Das gelinge mit funk zielgruppengerecht.