Kirchen in NRW wünschen Jüdinnen und Juden „ein segensreiches neues Jahr 5785“

Äpfel mit Honig sind eine traditionelle Süßspeise zum jüdischen Neujahrsfest Rosch HaSchana. Foto: Unsplash.com
Das jüdische Neujahrsfest
Das jüdische Neujahrsfest Rosch HaSchana beginnt in diesem Jahr am Abend des 2. Oktober und endet am 4. Oktober. Weil sich die Terminberechnung nach dem Rhythmus des Mondes richtet, ist es ein bewegliches Fest. Es beginnt das jüdische Jahr 5785 nach Erschaffung der Welt.
Rosch HaSchana leitet zehn Bußtage ein, die in Jom Kippur (Versöhnungstag), dem höchsten jüdischen Feiertag, münden. Das Neujahrsfest selbst dauert zwei Tage. Seine wichtigsten religiösen Inhalte sind Reue und Buße, die Vorbereitung auf den Tag des göttlichen Gerichts und Gebete für ein fruchtbares Jahr. Zu den wichtigsten Gebräuchen von Rosch HaSchana gehören neben dem Blasen des Schofars (Widderhorn) während eines ausgedehnten Gottesdienstes das Eingehen privater einjähriger Gelübde und häusliche Mahlzeiten mit vielen süßen Speisen wie in Honig getauchte Äpfel. Die Süße der Früchte und des Honigs symbolisieren dabei den Wunsch nach einem guten, süßen neuen Jahr.
Einen besonderen Gruß an die Jüdinnen und Juden in Nordrhein-Westfalen sprechen die fünf katholischen Bistümer und die drei evangelischen Landeskirchen in NRW auch in diesem Jahr aus. Im gemeinsamen Wort zum jüdischen Neujahrsfest Rosch HaSchana wünschen die Vertretungen der christlichen Kirchen den jüdischen Gläubigen „ein segensreiches neues Jahr 5785“.
Die Kirchen betonen im Grußwort ihre Solidarität mit den Jüdinnen und Juden in Nordrhein-Westfalen und „untrennbar verknüpft“ ihre Solidarität mit Israel. Konkret werden der Terroranschlag der Hamas auf Israel im vergangenen Jahr und die sich daran anschließenden Ereignisse angesprochen. „Wir trauern mit Ihnen“, bekennen die Unterzeichnenden. „Auch in Deutschland haben viele von Ihnen Angst und erleben Hass und Ablehnung“, konstatieren die Kirchenleitungen. Sie versichern demgegenüber: „Wir lehnen jede Form von Antisemitismus ab und stellen uns ihm entgegen.“ Abschließend werfen sie einen hoffnungsvollen Blick in die Zukunft: „Viele biblische Erzählungen handeln davon, wie einzelne Menschen oder das Volk Israel in große Nöte geraten, um dann doch vom Allmächtigen gerettet zu werden. Wir wünschen Ihnen zum diesjährigen Neujahrsfest Vertrauen in die alten Verheißungen und Zuversicht in die Treue des Höchsten.“