von Angelika Wölk, Thomas Rünker

Kinder verwandeln Essener Burgplatz in riesigen Spielplatz

Weltspieltag 2017 unter dem Motto „Spiel! Platz ist überall“. Generalvikar Klaus Pfeffer erinnerte auch an Kinderarmut in der Region.

Gut 200 Kinder aus den Essener Kindertageseinrichtungen des Kita-Zweckverbands haben zusammen mit ihren Erzieherinnen und Erziehern den Burgplatz in der Essener Innenstadt am Freitag in einen riesigen Spielplatz verwandelt. Auf den Wiesen wurden Schwungtücher in die Luft geworfen, daneben gab es Seilchenspringen, Hinkelkästchen oder Stationen, an denen die Kinder Teller balancieren lassen konnten. Zum Weltspieltag – in diesem Jahr unter dem Motto „Spiel! Platz ist überall“ – demonstrierten die Kinder mit großer Freude ihre Fähigkeit, jede Fläche in der Stadt zu einer Spielfläche zu machen.

Im Mittelpunkt standen Gemeinschaftsspiele. Eine Gruppe baute zum Beispiel einen Turm aus Holzwürfeln, an denen jeweils eine Metallschlaufe befestigt war. Gemeinsam schichteten die Kinder mit einem Seil, an dem ein Haken befestigt war, die Würfel zu einem Turm auf. Aber auch die Schwungtücher erforderten ein abgestimmtes Vorgehen, wenn man zusammen einen Ball auf dem Tuch in bestimmte Richtungen bewegen oder große Wellen erzeugen möchte.

Andere Kinder malten mit großen Straßekreide-Stücken. So erstrahlt der graue Steinboden vor dem Bischofshaus nun zumindest bis zum nächsten großen Regen in allen erdenklichen Farben. Einige Mädchen und Jungen malten mit Straßenkreide ihre Kita gemalt, andere eine große Sonne, Sterne, Häuser und Figuren. Und nebenan hinkelten sie in aufgemalten Hinkelkästchen um die Wette.

Generalvikar Klaus Pfeffer, der sich alle Aktionen auf dem Burgplatz von den Kindern erklären ließ, hob hervor, dass der Weltspieltag nicht nur für Kinder wichtig sei. „Die spielenden Kinder mitten in der Innenstadt, das ist zum einen ein wunderbares Bild“, erklärte er, „das ist die Zukunft unserer Gesellschaft.“ Gerade in unserer Region, in der viele Kinder in Armut leben müssten, sei es gut, Kinder in den Blick zu nehmen. Der Weltspieltag zeige zum anderen aber auch, dass nicht nur sie, sondern auch Erwachsene lernen könnten, sich in ihrer Umgebung Freiräume zu schaffen, Räume, in denen sie sich zweckfrei bewegen können, ohne dass es einen materiellen Zweck erfüllt; dass sie Abstand von weltlichen Dingen bekommen können.

Der Essener Bürgermeister Franz-Josef Britz ging auf die vielen Gemeinschaftsaktionen ein. „Auf dem Burgplatz sind vor allem Spiele zu sehen, bei denen die Kinder lernen, sich gegenseitig zu achten“, sagte er. Es sei aber ebenso wichtig, dass die Kinder den Erwachsenen deutlich machten, dass sie den Burgplatz auch zum Spielen zu nutzen verstehen.

Auch Passanten genossen den Anblick der fröhlich spielenden Kinder in er City. Claudia, 40 Jahre, und Christian, 42, die draußen vor einem Restaurant ihren Kaffee tranken, waren geradezu begeistert. „Es ist super, dass die Kinder hier spielen“, fand Claudia, „das ist so lebendig, da ist so viel Freude.“ Und Christian ergänzte: „Diese Selbstverständlichkeit des Miteinanders ist wirklich schön."

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