von Cordula Spangenberg

Jubiläum der Prämonstratenser-Abtei in Hamborn

Ziel der Gründung der Abtei im 12. Jahrhundert und ihrer Wiedererrichtung 1959: Das Christentum zu erneuern.

Den 60sten Jahrestag der Wiedererstehung ihres Klosters haben die Prämonstratenser-Chorherren der Abtei Hamborn am Sonntag mit einem Orgelkonzert und einem Festgottesdienst gefeiert. Zu Gast waren Bischof Franz-Josef Overbeck sowie die Äbte und Prioren der Prämonstratenser-Klöster des deutschsprachigen Raums. Das Kloster in Duisburg-Hamborn verweist auf eine fast 900-jährige Geschichte, war aber zur Zeit der Säkularisation im Jahr 1806 geschlossen und erst 1959 kurz nach der Gründung des Bistums Essen neu installiert worden. Dieses Jubiläum wurde nun in Hamborn gefeiert.

In seiner Predigt verwies Bischof Overbeck darauf, dass durch alle Jahrhunderte hindurch die Sehnsucht nach einem lebendigen, ursprünglichen Christsein sich mit Zeiten ernüchternder Realität abwechselte. Das sei zur Gründung der Hamborner Abtei im Jahr 1136 so gewesen, der Hoch-Zeit großer Ordensgründungen der Franziskaner, Dominikaner und Prämonstratenser, die sich jeweils zum Ziel gesetzt hatten, die Kirche zu erneuern. Das gelte ebenso für die Wiedererrichtung des Hamborner Prämonstratenser-Klosters vor 60 Jahren, als das neue Bistum Essen in Aufbruchsstimmung war. Ein neuer Anfang sei ebenfalls heute der „Synodale Weg“ der deutschen Kirche: „Erneuerung bedarf des Mutes, sich dem Gewesenen zu stellen, es auf seine Grundintentionen hin zu reinigen und nach vorn zu gehen. Darum braucht es in neuen Zeiten andere und der Zeit gemäße Antworten auf die immer wieder gleichen Fragen der Menschen und Glaubenden“, sagte Overbeck.

Organisiert ist der Prämonstratenser-Orden damals wie heute als eine Vielfalt von Einzelklöstern, die sich der gemeinsamen Arbeit für den Lebensunterhalt, der Fürsorge für Arme und Kranke und dem Gebet verschrieben haben. Nachdem der erste Bischof von Essen, Franz Hengsbach, sieben Prämonstratenser nach Hamborn gebeten hatte, nahm der junge Konvent die alten Traditionen unter den völlig neuen Gegebenheiten der industriegeprägten Stadtkultur wieder auf. Von diesen sieben Chorherren lebt heute noch einer. Derzeit steht den 21 Mitbrüdern des Konvents Abt Albert Dölken vor, jedoch sind nicht alle Mitbrüder in Duisburg-Hamborn eingesetzt. Vier leben und arbeiten in der Ordensniederlassung in Magdeburg, zwei Chorherren sind in Cappenberg bei Selm, zwei andere in einem österreichischen Kloster. Ein weiterer Chorherr leitet als Offizial das Kirchengericht im Bistum Osnabrück.

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