"HomeRun" geht an den Start

Der Sozialdienst katholischer Frauen präsentiert neues Konzept der stationären Jugendhilfe, mit dem Kinder und Jugendliche in Notsituationen betreut werden können.

Die Idee wurde aus der Erfahrung geboren: Es gibt einige Einrichtungen, in denen Kinder und Jugendliche in Not- oder Krisensituationen betreut werden können. „Vielen können gut unterstützt werden werden, aber wir haben die Erfahrung gemacht, dass einige sehr häufig wiederkommen, obwohl ihr Wunsch ist, zu Hause zu leben“, sagt die Familientherapeutin Birgit Rosenfeld, „und man merkt dann einfach: Wenn die Familie nicht mit einbezogen wird, ist der Erfolg oft nicht von Dauer.“
Aus dieser Überlegung heraus, so sagt Rosenfeld, entstand der Wunsch, ein entsprechendes Angebot zu schaffen. Gesagt, getan: Mit „HomeRun“ geht die neue familientherapeutische Mädchenwohngruppe des Sozialdienstes katholischer Frauen Essen-Mitte e.V. an den Start.

„Nach der Eröffnung des MehrFamilienHauses ist HomeRun nun das nächste neue Angebot des SkF-Essen, und auch hier setzen wir ganz auf die systemische Familienarbeit“, erklärt Björn Enno Hermans, Geschäftsführer des SkF. In den neu gestalteten Räumlichkeiten an der Dammannstrasse leben bis zu fünf Mädchen im Alter zwischen 12 und 16 Jahren – jeweils etwa ein Jahr lang, denn: „HomeRun ist eine Rückführungsgruppe“, sagt Birgit Rosenfeld, die auch die pädagogische Leitung der Gruppe innehat, „und unser Ziel ist es, dass die Mädchen nach einem Jahr wieder mit ihren Familien zusammenleben können.“

Um das zu erreichen, wird die Entwicklung der Mädchen im alltäglichen, sozialen und schulischen Bereich durch besonders intensive Betreuung gefördert. „Wir unterstützen unsere Bewohnerinnen nicht nur im Alltag, sondern versuchen mit den ganzen Familien neue Wege des Zusammenlebens zu finden.“ Wesentlicher Bestandteil der Therapie ist deshalb die Bereitschaft der Familien, mindestens ein Mal in der Woche  zu Gruppensitzungen vor Ort zu sein. Aber, und das betont Birgit Rosenfeld, „Familientherapie funktioniert nicht im Vakuum.“ Aus diesem Grund werden die gemeinsam erarbeiteten Lösungsversuche an den Wochenenden zu Hause ausprobiert. 

Das Konzept ist in dieser Art im Ruhrgebiet wohl bislang einzigartig, SkF-Geschäftsführer und Psychologe Björn Enno Hermans ist davon aber überzeugt: „Wir möchten Familien dazu einladen, mit uns gemeinsam auf eine Entdeckungsreise zu neuen Möglichkeiten zu gehen, auch wenn die Hoffnung anfangs oft noch so klein ist.“
 

Träger
Träger der stationären Jugendhilfe „HomeRun“ ist der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) Essen-Mitte e.V.  Der SkF Essen-Mitte e.V. ist ein Fachverband der Kinder- Jugend- und Familienhilfe, sowie der Gefährdetenhilfe und Mitglied im Deutschen Caritasverband.

Er setzt sich für Mädchen und Frauen, aber auch Familien ein, deren Lebenschancen nachhaltig beeinträchtigt sind und bietet Kindern und Jugendlichen und Familien, die sich in schwierigen Lebenssituationen befinden und vorübergehend oder längerfristig von sozialer Not betroffen sind, Beratung, Unterstützung und Hilfe an. Im SkF Essen-Mitte e.V. arbeitet ein Team von rund 190 hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern kompetent, engagiert, bedürfnisorientiert und unbürokratisch. (Text: SkF Essen)

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