von Thomas Rünker

"Hier ist Platz für dich und mich"

Zur Einweihung des neu gestalteten Heinrich-König-Platzes in der Gelsenkirchener Innenstadt hat die Kirche der Stadt ein Lied geschenkt.

Geschichte des Namensgebers Heinrich-König

Sonnenschein, Feierabendstimmung, kühle Getränke und leckere Speisen – als Gelsenkirchens Oberbürgermeister Frank Baranowski (SPD) am Freitagnachmittag um kurz nach 16 Uhr auf die Bühne steigt, hat der neu gestaltete Heinrich-König-Platz seine Feuertaufe bereits bestanden. Hunderte fröhlich feiernde Menschen beweisen: Der zentrale Innenstadtplatz zwischen der katholischen Propsteikirche St. Augustinus und der evangelischen Altstadt-Kirche ist nach dem umfassenden Umbau nun im besten Sinne ein Festplatz. Zwischen den beiden Gotteshäusern habe „Gelsenkirchen seine historische Mitte“ zurück erhalten, freut sich Baranowski. Er ist an diesem Nachmittag nicht der einzige, der die besondere Nähe der beiden sich gegenüber stehenden Kirchen und den gewissermaßen „ökumenischen“ Charakter des Platzes am Nordende der Gelsenkirchener Fußgängerzone betont.

Auch deshalb gibt’s von der katholischen Propsteigemeinde für die Stadt zur Einweihung ein Geschenk ganz eigener Art: Pastoralreferent Michael Kampmann hat Gelsenkirchen ein Lied für den Platz geschrieben – und als Baranowski seine Rede beendet, steigt er mit seinem Chor auf der Bühne und präsentiert: „Hier ist Platz für dich und mich“. Das Lied dreht sich um den Platz an der historischen Wiege Gelsenkirchens, der seit 2013 für insgesamt 12 Millionen Euro umgestaltet wurde – und um die Geschichte des Namensgebers Heinrich König: Ein Priester der Augustinus-Kirche, der 1942 von den Nationalsozialisten ermordet wurde. Kampmanns Lied bewegt die Menschen, viele greifen zu den ausgelegten Liedzetteln und stimmen mit ein: „Hier ist Platz für dich und mich, Platz für Gelsenkirchen…“

Hier ist Platz für dich und mich



Neben dem musikalischen Beitrag ist die Propsteigemeinde auch mit ihrem Citypastoral-Angebot auf dem Fest präsent. In einem Zelt vor dem Kirchturm der Augustinus-Kirche wirbt Lydia Schneider-Roos für die Angebote im „Kirchenladen“. Von montags bis samstags stehen ein gutes Dutzend Ehrenamtliche bereit, um in einem Laden neben der Propsteikirche Rede und Antwort zu stehen. „Bei uns gibt es nichts zu kaufen, aber unsere Zeit und unsere Aufmerksamkeit“, sagt Schneider-Roos. Und für Gebet und Besinnung steht nebenan die Augustinus-Kirche bereits, die ebenfalls an jedem Werktag geöffnet ist. Schon seit 2006 betreiben die Ehrenamtlichen in der Gelsenkirchener Innenstadt diese Citypastoral-Angebote. Ihre Erfahrungen geben sie nun auch im Rahmen des Zukunftsbild-Projekts „Citypastoral“ an andere Standorte im Ruhrbistum weiter. (tr)

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