Herbstvollversammlung der Bischöfe in Fulda

Von Montag bis Donnerstag treffen sich die 66 katholischen Bischöfe zur Herbstvollversammlung in Fulda. Im Mittelpunkt des Treffens stehen unter anderem die Debatte zu Sterbehilfe, die jüngste Kirchenstatistik und Frage nach der Aufnahme von Flüchtlingen.

Erstmals unter der Leitung des Münchner Kardinals Reinhard Marx treffen sich die 66 katholischen Bischöfe Deutschlands zu ihrer Herbstvollversammlung in Fulda. Marx war im März in Münster zum neuen Vorsitzenden der Bischofskonferenz gewählt worden.


Von Montag bis Donnerstag werden die Bischöfe, unter ihnen auch Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck und die Weihbischöfe Schepers und Zimmermann, unter anderem über die aktuelle Debatte zur Sterbehilfe und die jüngste Kirchenstatistik des Jahres 2013 beraten. Darüber hinaus geht es um die Aufnahme von Flüchtlingen in Deutschland und die Situation religiöser Minderheiten in Syrien und im Irak. Beim Thema Suizidbeihilfe haben sich die Bischöfe geschlossen gegen jede organisierte Form der Beihilfe zum Suizid gewandt und stattdessen eine Stärkung von Palliativmedizin und Hospizarbeit gefordert. Der Bundestag will bis Ende 2015 über diese Frage entscheiden.


Die im Sommer vorgestellte Kirchenstatistik hat bei den Bischöfen erhebliche Sorgen ausgelöst. Nicht nur, dass die Austrittszahlen in der Folge der Limburger Ereignisse wieder auf 179.000 kletterten - fast so viele wie im Jahr 2010, als in Folge des bekannt gewordenen Missbrauchsskandals 181.293 Austritte registriert wurden. Auch die Zahl der Gottesdienstbesucher ist noch einmal deutlich eingebrochen: 2013 besuchten nur noch 10,8 Prozent der Katholiken den Sonntagsgottesdienst; 2012 waren es noch 11,7 Prozent.
Marx hatte im Sommer von einem Weckruf gesprochen: Die Selbstverständlichkeit, einer Kirche oder Religionsgemeinschaft anzugehören, werde immer geringer, so der Kardinal. Die Kirche müsse "immer wieder versuchen, auf allen Ebenen Vertrauen zu schaffen durch gute und überzeugende Arbeit". In Fulda sollen jetzt Strategien erörtert werden, wie den Menschen deutlich gemacht werden könne, "dass die Gemeinschaft des Glaubens für uns Christen eine wichtige Hilfe und Bereicherung" sei.


Bei ihrem traditionellen Studientag befassen sich die Oberhirten mit dem Thema "Gemeinsam Kirche sein. Das Zueinander der Dienste und Charismen im priesterlichen Gottesvolk". Dabei geht es auch um eine kritische Bewertung der bisherigen Strukturreformen in den Bistümern und Gemeinden.

Seit 1867 kommen die deutschen Bischöfe regelmäßig „am Grab des heiligen Bonifatius“ zu Beratungen zusammen. Wie keine andere Stadt ist Fulda dadurch mit der Bischofskonferenz verbunden. Traditionsgemäß findet hier jedes Jahr die Herbstvollversammlung statt, während sich die Bischöfe zu ihrer Frühjahrsvollversammlung an jeweils wechselndem Ort treffen. (ja, kna)

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