von Thomas Rünker

Gregoriusorden für langjährigen Domkapellmeister Wippermann

Im vergangenen Advent musste der Gründer und Leiter des Mädchenchores am Essener Dom seinen Abschied wegen einer Corona-Infektion absagen. Nun hat der Kirchenmusiker die Feier am Wochenende mit einem Konzert und einer Messe nachgeholt. Nach dem Konzert überreichte Bischof Overbeck Wippermann die hohe kirchliche Auszeichnung.

Bischof Franz-Josef Overbeck hat dem ehemaligen Domkapellmeister, Gründer und langjährigen Leiter des Mädchenchores am Essener Dom, Raimund Wippermann, am Samstagabend den päpstlichen Gregoriusorden verliehen. Mit der hohen Auszeichnung würdigt die Kirche Wippermanns fast 30-jährigen Einsatz für die Kirchenmusik am Essener Dom und die wertvolle musikalische Arbeit mit Kindern und Jugendlichen.

Der 65-Jährige hatte sich bereits Ende vergangenen Jahres von der Chorleiterstelle am Essener Dom zurückgezogen, um einen ersten Schritt in Richtung Ruhestand zu gehen. Sein Amt als Rektor der Düsseldorfer Robert Schumann Musikhochschule übt er vorerst jedoch weiter aus. Einen feierlichen Abschied in Essen musste Wippermann im vergangenen Advent wegen einer Corona-Infektion absagen. Ein Jahr später konnte die Feier nun an diesem Wochenende unter den aktuellen 3G-Regelungen im Dom mit einem Konzert Wippermanns mit dem Konzertchor des Mädchenchores am Samstagabend und einem feierlichen Gottesdienst am Sonntag nachgeholt werden. Auch Wippermanns Nachfolger als Domkapellmeister und Leiter des Mädchenchores, Steffen Schreyer, war bei den Feierlichkeiten dabei sowie Dompropst Thomas Zander und Domzeremoniar Michael Dörnemann.

Sein Auftrag: Ein weibliches Pendant zu den Domsingknaben

Der aus Duisburg stammende Wippermann war 1991 als Domkapellmeister an den Essener Dom gekommen. Sein ausdrücklicher Auftrag: den Essener Domsingknaben ein weibliches Pendant gegenüberzustellen. Schon im Herbst 1992 gründete der Kirchenmusiker mit damals 33 Sängerinnen den Mädchenchor am Essener Dom. Die Leitung dieses Ensembles behielt Wippermann auch bei, als er 1997 als Professor an die Robert Schumann Musikhochschule nach Düsseldorf wechselte. „Der Essener Dom verdankt Professor Wippermann fast drei Jahrzehnte engagiertes und musikalisch herausragendes Wirken“, würdigte Dompropst Thomas Zander den Domkapellmeister. „Vor allem durch sein pädagogisches Geschick und seine einzigartige Verbindung eines freundlichen Umgangs mit höchsten professionellen Ansprüchen ist aus dem Mädchenchor ein Ensembles mit internationalem Ruf geworden“, hob Zander hervor. Dabei sei der Mädchenchor am Essener Dom nicht nur in vielen Kirchen und Kathedralen, sondern auch bei vielen weltlichen Veranstaltungen ein gern gesehener Gast „und eine hervorragende Visitenkarte für unsere Kirche“. Mit seinen aktuell rund 70 Sängerinnen habe der Chor ein enormes Repertoire, so Zander. Es reiche von lateinischen Chorälen über moderne deutsche Kirchenmusik und zeitgenössische Stücke aus Schweden bis hin zum gemeinsamen „Sacred Concert“ mit der Big Band der Bundeswehr, mit der der Chor 2016 beim Dom-Jubiläum aufgetreten ist. Ausschnitte dieses breiten Repertoires konnten die Besucher des Konzerts am Samstagabend und der Messe am Sonntag hören.

Dompropst: Mädchenchor ist feste Säule der Essener Dommusik

Für Zander ist der Mädchenchor heute „eine feste Säule der Essener Dommusik“ – auch dank der weiteren Entwicklung des Chores seit dem Amtsantritt von Steffen Schreyer am Anfang dieses Jahres. „Doch diese Weiterentwicklung ist nur möglich dank der Verdienste des Gründers und langjährigen Chorleiters Wippermann“, betonte Zander.

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