Gläubige feierten Ludgerus-Fest in Werden

Ganz im Zeichen des heiligen Ludgerus stand an diesem Wochenende der Essener Stadtteil Werden. Abschluss und zugleich Höhepunkt des traditionsreichen Ludgerusfestes war die „Umtragung der Gebeine des heiligen Liudger“.

Ganz im Zeichen des heiligen Ludgerus stand am ersten Septemberwochenende der Essener Stadtteil Werden.  Abschluss und zugleich Höhepunkt des traditionsreichen Ludgerusfestes war die „Umtragung der Gebeine des heiligen Liudger“. Viele Gläubige – darunter Pilger aus den Niederlanden sowie aus den Nachbarbistümern Münster und Paderborn – folgten dem Reliquienschrein durch die festlich geschmückten Straßen Werdens. Auch in diesem Jahr gab es wieder eine Statio an der evangelischen Kirche.
 
Zuvor hatte Ruhrbischof Dr. Franz-Josef Overbeck mit den Gläubigen einen festlichen Gottesdienst in der Werdener Basilika gefeiert. In seiner Predigt wies er auf den beispielhaften Hirtendienst des heiligen Ludgerus hin. Geprägt von mönchischer Tradition, Gebet und Bildung habe Ludgerus Missionsstätten gegründet und sich unermüdlich der Evangelisierung gewidmet. Heute, so  der Bischof weiter, brauche es neu einen Sinn für lebendige Zellen christlichen Lebens und Kirche sein, für Gebet und Bildung und für den Mut, zu den Menschen zu gehen. Overbeck:  „So verwirklicht Gott im Menschen seinen Hirtendienst.“

Aufgabe der Christen bleibe es, alle  Menschen am Evangelium Gottes teilhaben zu lassen und niemanden auszuschließen. Mit Blick auf die derzeitige Debatte um Zuwanderung und  Integration von Migranten betonte der Bischof, dass das Zusammenleben nur gelingen könne, wenn niemand ausgegrenzt werde und man bereit sei, voneinander zu lernen. Christen hätten insoweit eine besondere Verantwortung für das Gemeinwohl. Overbeck: „Jeder Mensch hat eine Würde, die ihm keiner nimmt, weil sie von Gott kommt.“    

Das Ludgerusfest wird seit dem Jahre 1128 gefeiert. Es geht auf den 28. Abt von Werden, Bernhard von Wevelinghoven (1125-1138) zurück. Aus Dankbarkeit für die Abwehr einer Hungersnot legte der Abt das Gelübde ab, die Gebeine des Ortsheiligen – des Friesen- und Sachsenmissionars Liudger – im Rahmen einer feierlichen Prozession jährlich am Vorabend des Festes des heiligen Bartholomäus (24. August) durch den Ort tragen zu lassen. Dieses Versprechen wird bis heute eingehalten – mit der Abweichung, dass der Prozessionstag wegen der Ferienzeit auf den ersten September-Sonntag verlegt wurde.(ul)

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