Flüchtlingspolitik im Mittelpunkt der Bischofsvollversammlung

Bis Donnerstag beraten die deutschen Bischöfe im baden-württembergischen Kloster Schöntal. Weitere Themen: Der Weltjugendtag, das Reformationsgedenken 2017 und das Treffen der Bischöfe mit Papst Franziskus.

Bis Donnerstag beraten die deutschen Bischöfe über Flüchtlingshilfe, den Weltjugendtag in Krakau, das Reformationsgedenken 2017 und ihr Treffen mit dem Papst. 

Die katholischen Bischöfe Deutschlands beginnen heute im baden-württembergischen Kloster Schöntal ihre Frühjahrsvollversammlung. Im Mittelpunkt des bis Donnerstag dauernden Treffens steht der Umgang mit Flüchtlingen. Zu einem Studientag haben die 66 Bischöfe unter anderen Hamburgs Ersten Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) und den bayrischen Innenminister Joachim Herrmann (CSU) eingeladen.

Ihr Kommen zugesagt haben auch Volker Türk, der Beigeordnete Flüchtlingshochkommissar des UNHCR aus Genf, und der für Lampedusa zuständige Kardinal Francesco Montenegro. Die Bischöfe wollen auch über ein Leitbild der katholischen Flüchtlingsarbeit beraten. In der politischen Debatte unterstützen die beiden großen Kirchen bisher im Grundsatz den Kurs von Kanzlerin Angela Merkel (CDU).

Weitere Themen des obersten Gremiums der Bischofskonferenz
sind der Weltjugendtag im August in Krakau, ein Rückblick auf das Treffen der Bischöfe mit Papst Franziskus im letzten November und ihr Beitrag zum Reformationsgedenken 2017.

Eröffnet wird die Vollversammlung am Montagnachmittag mit einem Gottesdienst in der ehemaligen Zisterzienserabtei Schöntal. Sie liegt im Hohenlohekreis an der Jagst knapp 70 Kilometer nördlich von Stuttgart. Gastgeber ist der Rottenburg-Stuttgarter Bischof Gebhard Fürst.

Vermutlich zum letzten Mal nimmt der Mainzer Kardinal Karl Lehmann als amtierender Bischof an einer Vollversammlung teil. Der frühere Theologieprofessor war 1987 bis 2008 Vorsitzender der Bischofskonferenz. Im Mai wird er 80 und erreicht damit das Alter, in dem der Papst üblicherweise den Rücktritt eines Kardinals annimmt. Lehmanns heutiger Nachfolger als Konferenz-Vorsitzender, der Münchner Kardinal Reinhard Marx, will sich nach dem Ende der Beratungen am Donnerstagnachmittag vor Journalisten zu den Ergebnissen des Treffens äußern.

Zu den Gästen gehört auch der häufig als "Amazonas-Bischof" charakterisierte Österreicher Erwin Kräutler. Dessen altersbedingten Rücktritt von der Leitung der flächenmäßig größten Diözese Brasiliens hatte der Papst kurz vor Weihnachten angenommen. Zur Eröffnungssitzung wird ebenfalls der Apostolische Nuntius, Erzbischof Nikola Eterovic, erwartet. (kna)

 

 

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