von Ulrich Lota

Familiensynode: Keine Angst vor dem Wandel

Bischof Franz-Josef Overbeck lobt das Papst-Schreiben als äußerst beeindruckend: "Das Dokument nimmt die oft komplexe Lebenswirklichkeit der Menschen ernst."

Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck hat das Lehrschreiben von Papst Franziskus zu Ehe und Familie als „äußerst beindruckend“ gewürdigt. Der Text orientiere sich an der alltäglichen, oft sehr schwierigen Realität des heutigen Familienlebens, ohne das Ideal und die Bedeutung von Ehe und Familie zu verdunkeln, lobte der Ruhrbischof das am Freitagmittag, 8. April, unter dem Titel „Amoris Laetitia“ in Rom veröffentlichte Dokument. Dabei betone der Papst sehr deutlich, dass es notwendig sei, aus dem sterilen Gegensatz zwischen Angst vor dem Wandel und schlichter Anwendung abstrakter Normen herauszukommen. Overbeck: „Der Papst zeigt sich in dem Text als ein wirklicher Seel-Sorger, der die komplexen Lebenssituationen und –verhältnisse wahrnimmt und weiß, dass sie nicht pauschal beurteilt werden können und differenziert zu betrachten sind.“

Für den Papst stellten die allgemeinen Normen nach wie vor ein Gut dar, das niemals außer Acht gelassen werden dürfe, so der Ruhrbischof weiter. Zugleich fordere er aber auch eine differenzierte Sicht auf die Realitäten ein. Overbeck: „Diese Sicht mit der klaren und auch weitergehenden Perspektive der Integration von Menschen in unterschiedlichen Lebensverhältnissen in Verbindung zu bringen ist sicherlich die herausfordernde Botschaft des Papstes.“

Das Abschlussdokument zur Familiensynode von Papst Franziskus steht auch im Mittelpunkt einer Tagung, zu der die Katholische Akademie Die Wolfsburg für Montag, 2. Mai, 19.00 Uhr einlädt. Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck wird gemeinsam mit dem Präsidenten des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Professor Dr. Dr. Thomas Sternberg darüber diskutieren, wie das Papstwort zu deuten ist, welche Gestaltungsspielräume sich für die Ortskirchen ergeben und welche Folgen die viel gelobte neue Gesprächskultur in der katholischen Kirche haben wird.

Pressestelle Bistum Essen

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