von Thomas Rünker

Essener Kirche St. Hubertus erhält neue Turmspitze

Arbeiter in über 60 Meter Höhe reparieren Brandschaden an Essens zweithöchstem Kirchturm. Im Anschluss daran soll die Fassade der gut 100 Jahre alten Kirche saniert werden.

In schwindelerregender Höhe von gut 60 Metern über Essen-Bergerhausen beginnen Arbeiter in den kommenden Tagen damit, den Brandschaden am Turm der Kirche St. Hubertus zu reparieren. Dabei erhält der zweithöchste Kirchturm Essens an der Spitze eine neue Eindeckung. Auch im Inneren des Turms sind Arbeiten erforderlich.

Ein Blitz hatte den Turm im Januar 2014 bei einem nächtlichen Gewitter in Brand gesetzt. Stundenlang bemühte sich damals die Feuerwehr in einer stellenweise dramatischen, bundesweit beachteten Rettungsaktion, das Feuer zu löschen. Zunächst war den Flammen in dieser Höhe weder von innen noch von außen beizukommen. Zeitweise brannte der Turm wie eine lodernde Fackel und das schwere Kreuz an der Spitze drohte ins Kirchenschiff zu stürzen. Während über ihnen gelöscht wurde, brachten Gemeindemitglieder gemeinsam mit Feuerwehrleuten das Inventar der Turmkapelle und Kunstwerke aus dem Kirchenschiff in Sicherheit. Erst nach Stunden konnten die Rettungskräfte schließlich dank einer aus Düsseldorf herbeigerufenen mobilen Arbeitsplattform die Turmspitze von außen erreichen, das Kreuz sichern und den Brand löschen.

Turmhelm wurde zunächst provisorisch gesichert

In den Tagen danach wurde der Turmhelm zunächst provisorisch gesichert. Dass es bis zur endgültigen Reparatur nun mehr als sechseinhalb Jahre gedauert hat, hängt mit dem weiteren Sanierungsbedarf von St. Hubertus und dem Pfarreientwicklungsprozess zusammen. Weil Feuchtigkeit in die Tuffstein-Fassade des mehr als 100 Jahre alten Gotteshauses eingedrungen ist, brechen immer wieder Teile aus der Fassade. Bereits seit Jahren schützt ein Gerüst am unteren Teil des Turms Passanten vor dieser Gefahr. Nach dem Brand hatte das Bistum der Pfarrei St. Lambertus, zu der St. Hubertus gehört, rasch die Übernahme der Kosten für die Sanierung der Turmspitze und die deutlich aufwändigere Fassadensanierung zugesagt. Für den Start der Arbeiten musste jedoch zunächst das Ergebnis des Pfarreientwicklungsprozesses in St. Lambertus abgewartet werden. Als 2018 dann klar war, dass die Pfarrei die Kirche St. Hubertus weiter langfristig nutzen wird, hat das Bistum die bereits 2014 reservierten Gelder in Millionenhöhe freigegeben. Zudem wird die Sanierung der Kirche von Seiten der Bundesregierung mit zwei Millionen Euro unterstützt. Eine Arbeitsgruppe aus Mitgliedern der Pfarrei, dem Diözesanbaumeister des Bistums Essen, Thomas Tebruck, und einem Architekturbüro plant und überwacht die Arbeiten.

Im ersten Schritt steht nun die allein vom Bistum finanzierte Sanierung der Turmspitze auf dem Programm. Hierfür wird das bestehende Gerüst am Turm bis zur Spitze erhöht. Der Verwaltungsleiter von St. Lambertus, Ferdinand Lütke Daldrup, erwartet, dass die Arbeiten mehrere Monate in Anspruch nehmen und sicherlich bis ins kommende Jahr hinein laufen. „Wir hoffen, dass wir im Anschluss daran dann mit der Fassadensanierung beginnen können.“ Auch während der Baumaßnahmen feiert die Gemeinde in St. Hubertus im Kirchenschiff ihre Sonntagsmessen und in der Turmkapelle ihre Werktagsgottesdienste.

Pressestelle Bistum Essen

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