Erste Ideenbörse: Ein Treffpunkt für Optimisten

Mit Flyern, Stellwänden, Ideen und Erfahrungen haben sie sich auf den Weg nach Bochum-Wattenscheid gemacht. Insgesamt 33 Gruppen sind der Einladung zur ersten Ideenbörse des Ruhrbistums gefolgt. Sie alle haben gezeigt: "Da geht was!" in den Gemeinden zwischen Rhein und Lenne.

Bochum war Gastgeber der ersten Ideenbörse im Bistum Essen  

Mitten im Begegnungszentrum maGma in Bochum-Wattenscheid steht ein kleiner Stuhlkreis. Der Taufkreis der Bottroper Gemeinde St. Johannes lädt ein. Auf dem Boden brennen zwei Kerzen. So sieht es aus, wenn die Bottroper zu ihrem Taufkreis einladen. An diesem Samstag erwarten Birgit und Robert Löpenhaus sowie Sabine Ehlert keine Eltern von Täuflingen. Sie hoffen, dass viele Interessierte kommen, um sich zu informieren. Sie möchten ihr Projekt über Kirchturm von St. Johannes hinaus vorstellen und weiterempfehlen. „Im besten Fall, gibt es schon bald in weiteren Gemeinden einen Taufkreis“, schmunzeln die drei Ehernamtlichen. 

Neben dem Taufkreis aus Bottrop gibt es noch weitere 32 Gruppen, die ihre Aktionen und Projekte am Samstag, 6. November, im Begegnungszentrum maGma in Bochum-Wattenscheid vorstellen. Sie sind der Einladung des Bistums Essen zur ersten Ideenbörse unter dem Motto „Da geht was! Menschen. Ideen. Kirche.“ gefolgt. Mit dabei sind auch die Spanische Gemeinde mit der spanischen Nacht und der Flamencomesse, eine Fragebogenaktion, Kino und Kirche, Ökumenische Bibelnacht, Spirituelle Kirchenführung. Aus fast dem gesamten Ruhrbistum haben sich „Projektmanager“ auf den Weg gemacht, unter anderem aus Gevelsberg, Oberhausen, Essen, Duisburg und Bochum.  Schnell wird den Teilnehmern klar, dass sie einiges von diesem Tag mitnehmen können. „Wir hatten vorher noch nichts von der Schatzkiste gehört, auch die Idee eines Taufbaums, wie es ihn in der Bochumer St. Peter und Paul Gemeinde gibt, finden wir toll“, so die Bottroper Birgit und Robert Löpenhaus. 

„Genau das ist das Ziel dieser Ideenbörse“, freuen sich Michael Meurer und Norbert Lepping, Referenten im Bistum Essen. Die aktiven Ehrenamtlichen können hier Kontakte knüpfen, sich austauschen, Ideen sammeln und voneinander lernen. „Das gilt für die Aussteller wie für die Gäste. In vielen Gemeinden tut sich was. Die eine oder andere Idee von dem heutigen Tag beflügelt möglicherweise manch ein Projekt“, so Norbert Lepping. Mit der heutigen Ideenbörse sollen aber nicht nur Ideen weitergegeben werden. Es wäre schön, wenn es uns gelänge, auch Menschen zu verknüpfen, so Lepping weiter. 

Die Gruppen und Menschen, die sich an diesem Samstag in Bochum-Wattenscheid präsentieren, können unterschiedlicher nicht sein. Neben der Ü-30 Kirche, die es mittlerweile schon in Bochum, Essen und Oberhausen gibt, stellt sich eine Katholische Öffentliche Bücherei vor, ein paar Meter weiter hat die Weggemeinschaft St. Benedikt einen einladenden Info-Stand geschaffen. Die „Lichtblick“-Jugendlichen aus Bochum kommen bei Waffeln und Malen mit Interessierten ins Gespräch. „Wir haben unsere Firmvorbereitung umgestellt. Das Katechetenamt übernehmen keine Mütter und Väter mehr, sondern Jugendliche und junge Erwachsene. Nach der Firmung bleiben immer zwei bis drei Jugendliche dabei, die vor der Firmung kaum noch was mit Kirche zu tun hatten. Das ist doch schon mal was“, schildern Stephan Klein und Florian Hötzgen ihre Erfahrungen. Sich nicht unterkriegen lassen, sich gegenseitig Mut machen. Auch dafür ist die Veranstaltung in Bochum-Wattenscheid gedacht. „Die Idee einer solchen Börse ist super“, so Marcel Simon. Als Bildungsreferent des Kolping Diözesanverbandes begleitet er das Projekt der Schulpaten des Wattenscheider Kolpingbezirks. „In den Gemeinden, Gruppen und Verbänden bietet Kirche tolle Angebote. Ein solcher Tag hilft auch, intern mehr voneinander zu erfahren“, ist Simon überzeugt. Umso mehr bedauert es Marcel Simon, dass die Aussteller zu mancher Stunde an diesem Tag auch unter sich bleiben. 

Norbert Richter, Gemeinderatsvorsitzender der Essener Gemeinde St. Laurentius, ist einer der Ehrenamtlichen, die sich extra auf den Weg nach Bochum-Wattenscheid gemacht haben. „Ich bin neugierig gewesen, was andere Gemeinden so machen“, beschreibt Richter den Grund seines Besuches. Schon nach den ersten Gesprächen ist er voll des Lobes. „Für mich ist der heutige Austausch gold wert. Ich finde die Initiative Kino und Kirche sehr spannend. Heute habe ich schon einige Kontakte knüpfen können, die für eine solche Aktion in unserer Gemeinde förderlich sind. Man muss nicht bei Null anfangen und das allein ist schon super“, so Richter. Außerdem habe er einmal mehr erfahren dürfen, dass wirklich noch was gehe und man sich nicht unterkriegen lassen dürfe. „Hier trifft man auf jede Menge Optimisten!“

Dem stimmt auch Dr. Michael Dörnemann, Dezernent des Dezernates Pastoral im Bischöflichen Generalvikariat, zu: „Diese Veranstaltung ist eine echte Ermutigung. Darüber hinaus ein Aufruf an die Pfarreien und Gemeinden, genau hinzuschauen, was bei Ihnen geschieht. Das ist jede Menge und es ist wichtig!“ Dörnemann ist überzeugt, wenn das Engagement der Katholiken in den Pfarreien und Gemeinden wegfallen würde, dann würde vieles fehlen, nicht nur in den Gemeinden sondern auch in den Stadtteilen. „Ich hoffe, dass diese Ideenbörse auch eine Ermutigung zum Weitermachen ist!“(dr)

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