Ermutigung zum Widerstand

Gedenkgottesdienst für den seligen Nikolaus Groß im Essener Dom

Christen sollten nach Ansicht des Essener Weihbischofs Ludger Schepers ihren Standpunkt mutiger vertreten und – wo nötig – auch Widerstand leisten. „Statt gegen unmenschliche Entwicklungen aufzubegehren, sei häufig ein hilfsloses Achselzucken oder ein angstvolles Anpassen an bestehende Verhältnisse zu beobachten, beklagte er in einem Gedenkgottesdienst für den seligen Nikolaus Groß am Freitag, 23. Januar, im Essener Dom. Um so wichtiger seien heute Vorbilder wie Nikolaus Groß, so der Weihbischof, der „hellsichtiger als manche andere“ erkannt hatte, dass das nationalsozialistische Regime die vollständige Unterwerfung des Menschen verlangte und damit in einem grundlegenden Wiederspruch zum Glauben und zur Kirche stand. Das Leben des von den Nationalsozialisten ermordeten Familienvaters und Märtyrers sei zugleich eine Ermutigung für diejenigen, die sich gesellschaftlich an den Rand gedrängt und wenig beachtet fühlten. Schepers: „Immer wieder erkennen wir, dass der Ruf Jesu allen Menschen gilt und dass er in der Geschichte nicht selten von den Einfachen und Ohnmächtigen eher als von den Vornehmen und Mächtigen gehört wurde.“ Dafür stehe beispielhaft das Leben von Elisabeth Groß, die ihrem Mann Nikolaus den Rücken für seine vielfältigen Aufgaben frei gehalten habe. Aus ihrem gemeinsamen Halt im Glauben an Gott hätten beide Kraft für ihr Tun geschöpft. Ihr Vorbild zeige, wie man heute in rechter Weise seine Aufgabe in Familie und Gesellschaft aus christlichem Geist erfüllen könne.(ul)

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