Endlich in Sicherheit
Menschenhandel, Prostitution, häusliche Gewalt: Die Frauen, die Joanna Ostrowicki betreut, sind Opfer schlimmster Verbrechen geworden. „Die meisten Klientinnen – ob aus Europa, Afrika, Asien oder Südamerika – haben bereits in ihrer Kindheit physische oder psychische Gewalt erfahren“, erzählt sie in der aktuellen Ausgabe des BENE-Magazins. „Das trägt dazu bei, dass sie später in Abhängigkeitsverhältnisse geraten.“ SOLWODI bietet neben psychosozialer Betreuung und Beratung, sicherer Unterbringung, Vermittlung juristischer, medizinischer und therapeutischer Hilfe auch Unterstützung bei der Suche nach Arbeitsplätzen und Wohnungen an.
Eine Brücke in ein neues Leben
„Nur durch eine intensive, behutsame und fachliche Begleitung ist es möglich, mit jeder Klientin ein Konzept zur Rückgewinnung ihres Selbstvertrauens zu entwickeln“, sagt Joanna Ostrowicki. Ihre Kolleginnen und sie helfen den Frauen dabei, eine Brücke in ein neues, hoffentlich besseres Leben zu bauen. Unterstützt werden sie dabei von ehrenamtlichen Helfern und Spendengeldern. „Wenn ich alles erzählen würde, was ich bei SOLWODI höre und erfahre – man würde mir wohl nicht glauben“, so Joanna Ostrowicki. „Man würde sagen, dass so etwas in Deutschland nicht passieren kann.“
„Deshalb fordern wir ein Sexkauf-Verbot“
SOLWODI-Gründerin und Frauenrechtlerin Schwester Lea Ackermann geht im Interview mit dem Bistumsmagazin BENE davon aus, dass die liberale Gesetzgebung Prostitution in Deutschland begünstigt. „Seit 2002 gibt es das Prostitutionsgesetz, das die rechtliche und soziale Situation von Prostituierten verbessern soll“, erklärt sie. „Das Hauptproblem dieses Gesetzes ist, dass es Prostitution nicht als Verbrechen wertet, sondern als Beruf salonfähig machen will.“ Sie lehne das Gesetz strikt ab, da es die Frau zu einer Ware mache. „Wo die weibliche Sexualität käuflich ist, kann keine Gleichberechtigung stattfinden“, so Schwester Lea. „Deshalb fordern wir ein Sexkauf-Verbot.“
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