von Jens Albers

Einmal im Jahr Gottesdienst mit der Touristenseelsorge feiern – das muss einfach sein

Touristenseelsorge des Bistums seit 49 Jahren auf Texel

Sein Job als Krankenpfleger auf der Intensivstation eines Klinikums in Marl fordert ihn sehr – auch wenn er ihn liebt. Daher ist es mehr als verständlich, dass es Dominik Rochholz in seinem Sommerurlaub für gut zwei Wochen ans Meer zieht. Sein Ziel: Die niederländische Ferieninsel Texel. Doch seinen wohlverdienten Urlaub verbringt der 24-Jährige nicht etwa faulenzend am Strand, sondern als ehrenamtlicher Teamer bei der Touristenseelsorge des Bistums Essen in den Dünen am Kogerstrand in De Koog. Gemeinsam mit seiner Freundin Carolin Quinkenstein unterstützt Rochholz das Team rund um Pastor Bernd Wolharn und Christoph Kischkel bei der Arbeit der Touristenseelsorge.

"Die Touristenseelsorge lebt von den Menschen, die man hier jedes Jahr wiedertrifft"

Seit über 20 Jahren fährt der junge Krankenpfleger schon regelmäßig auf die Insel. Und genauso lange kennt er auch schon die Touristenseelsorge. Neben den sonntäglichen Gottesdiensten sind Rochholz vor allem die Angebote rund um den Wohnwagen in den Dünen in Erinnerung geblieben. „Die Touristenseelsorge lebt von den Menschen, die man hier jedes Jahr wiedertrifft“, blickt er zurück. Auch wenn man sich ein Jahr lang nicht sehe, man verstehe sich sofort wieder. Touristenseelsorge sei schon so etwas wie eine kleine Gemeinde. Und diese Gemeinde war dem jungen Recklinghäuser so wichtig, dass er auch während seiner Ausbildung zumindest immer für ein Wochenende auf die Insel gekommen ist. „Einmal im Jahr Gottesdienst feiern mit der Touristenseelsorge – das muss einfach sein.“ Und in diesem Jahr ließ es der Dienstplan dann sogar zu, dass Rochholz einmal die Seiten wechseln durfte. „Früher ist man zum Wohnwagen gekommen, hat am Angebot teilgenommen und ist wieder gegangen – jetzt bleibe ich hier“, freut er sich auf die kommende Zeit. Als Pastor Wolharn ihn gefragt habe, ob er nicht als Teamer mit auf die Insel kommen wolle, habe er nicht lange überlegen müssen.

Es sei spannend, die Touristenseelsorge nun einmal aus einer anderen Perspektive zu erleben. In den Gottesdiensten übernimmt Rochholz die Aufgabe, gemeinsam mit Touristen für die musikalische Begleitung zu sorgen. Und dass er auch auf Texel seine Profession als Krankenpfleger nicht so ganz ablegen kann, kommt den Touristen ebenfalls zu Gute: In dieser Woche bietet Rochholz beispielsweise einen Erste-Hilfe-Kurs für Groß und Klein an.

Touristenseelsorge ist eine feste Institution

Was vor 49 Jahre damit begann, dass ein Priester aus dem Ruhrbistum von einigen Touristen auf Texel gefragt wurde, ob er nicht einen Gottesdienst mit ihnen feiern könne, ist mittlerweile zu einer festen Institution geworden. Für neun Wochen weht die rote Fahne der Touristenseelsorge im Sommer über dem Wohnwagen auf dem Campingplatz „Kogerstrand“ in De Koog. Insgesamt drei Teams haben in dieser Zeit für alle Wünsche der Touristen ein offenes Ohr. Ob auf einen Kaffee und ein nettes Gespräch, zum Stöbern in der umfangreichen Bücherei im Vorzelt des Wohnwagens oder zu einer der zahlreichen Aktionen: Viele Touristen machen sich täglich auf den Weg zur „Zweigstelle“ des Bistums in den Dünen – und das oftmals schon seit vielen Jahren. Und für viele von ihnen das Highlight dieser Zeit: Der gemeinsame Gottesdienst am Sonntag. Umgeben von wunderschöner Natur gemeinsam mit Menschen den Glauben zu feiern, das ist sicherlich für so manchen Touristen so kraftspendend wie ein ausgiebiger Spaziergang am Strand. Und so schafft es das Team der Touristenseelsorge jeden Sonntag aufs Neue, denen Menschen einen schönen Moment mit Gott in ihrer Urlaubszeit zu schenken.

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