von Cordula Spangenberg

Ein Krankenpfleger auf dem Weg zum Priestertum

Priesteramtskandidat Daniel Baldus hat Berufserfahrungen in Suchtklinik und Psychiatrie gesammelt. Am Sonntag wird er zum Diakon geweiht. Erster Einsatzort ist St. Pankratius in Oberhausen-Osterfeld.

Seine Diakonenweihe erhält Daniel Baldus, Priesteramtskandidat des Bistums Essen, am Sonntag, 5. Mai, in seiner Heimatpfarrei St. Marien in Schwelm. Im Gottesdienst um 16 Uhr wird Weihbischof Ludger Schepers den 32-jährigen Ennepetaler durch Handauflegung und Gebet weihen, danach legt der neue Diakon erstmals die liturgischen Gewänder an und nimmt das Evangelienbuch entgegen. Erste Erfahrungen als Seelsorger wird Baldus in der Pfarrei St. Pankratius in Oberhausen-Osterfeld machen und dort im Religionsunterricht, in der Pfarrei und im Hospiz in der Seelsorge mitarbeiten, bevor er dann im kommenden Jahr zu Pfingsten die Priesterweihe erhält.

Den Weg zum Priestertum hat Daniel Baldus als sogenannter „Spätberufener“ eingeschlagen. Zuvor hatte er zwei Ausbildungen als Gesundheits- und  Krankenpfleger sowie in der Kinderkrankenpflege absolviert, in einer Suchtklinik und in der Psychiatrie gearbeitet – eine Arbeit, die er an Wochenenden auch während seines Theologiestudiums fortsetzte. „Das gibt Bodenhaftung, wenn man ein ganz normaler Kollege ist“, sagt Baldus dazu und freut sich im Gegenzug, dass einer seiner Kollegen aus der Psychiatrie sich gerade hat taufen lassen.

Sein Theologiestudium absolvierte Baldus im rheinland-pfälzischen Priesterseminar St. Lambert auf Burg Lantershofen in der Voreifel, das Männern ab 25 Jahren aus dem gesamten deutschsprachigen Raum auf dem dritten Bildungsweg das Studium ermöglicht. Rund 40 Studenten leben hier, elf von ihnen in Baldus‘ Jahrgang. „Die Gemeinschaftserfahrung ist wertvoll“, findet Baldus im Blick auf den üblichen Ausbildungsweg der Essener Priesteramtskandidaten, die in sehr kleinen Jahrgangsgruppen gemeinsam mit den Kandidaten der Bistümer Münster, Osnabrück und Aachen in Münster studieren, dort allerdings – anders als auf der abgeschiedenen Burg Lantershofen – auch „normales Studentenleben“ erleben können. Deshalb pflegen die Lantershofener während des Studiums Kontakte nach außen, engagieren sich in der Pfarrei am Ort und arbeiten im Pfarrgemeinderat und in der Katechese mit.  

Nach dem theologischen Examen schloss Baldus einen einjährigen Aufenthalt im Jugendpastoralinstitut Don Bosco im oberbayerischen Kloster Benediktbeuern an, absolvierte den Einsteigerkurs an der Schnittstelle zwischen Pastoral und sozialer Arbeit und lebte während dieser Zeit mit den Salesianern Don Boscos im Kloster: „Eine spannende Zeit, aber jetzt geht es Richtung Bistum“, sagt Baldus und ist zuversichtlich: „Das Einzelkämpfer-Dasein als Priester ist zum Glück vorbei. Wir erleben in der Kirche schmerzliche Umbruchszeiten, darin liegen aber auch große Chancen.“

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