Ein „Kick“ für die Kunst und den Glauben

Ein Kick für Kunst und Glaube. Jetzt wurde die Kunstkirche Christ-König in Bochum eröffnet. Mit dem Projekt K.I.C.K steuern die Pfarrei St. Peter und Paul sowie Ruhrgebietskünstler einen Beitrag zum Kulturhauptstadtjahr bei, der Neues wagt und zugleich neugierig macht.

Kunstkirche Christ-König in Bochum eröffnet

Mit der Installation „Himmelsbau“ von Inge Brune in Kooperation mit Benjamin Fleig startete am 17. Januar das Projekt K.I.C.K. (Kunst in Christ-König) in Bochum. Mit dem Projekt „Kunstkirche des Bistums Essen“ möchte das Team um Propst Michael Ludwig seinen Beitrag zur Kulturhauptstadt RUHR.2010 leisten.

Die für Gottesdienste nicht mehr genutzte Kirche Christ-König in der Bochumer Innenstadt möchte sich dem „Wandel“ stellen und als eine der 53 „Spirituellen Kulturtankstellen“ des Ruhrbistums neue Aspekte für Kunst und Kirche ermöglichen. Zur Eröffnung des Projekts „K.I.C.K.“ in der vorrübergehend außer Dienst gestellten Kirche waren am 17. Januar über 450 Gäste aus Kunst, Kirche und Politik erschienen. Neben Oberbürgermeisterin Dr. Ottilie Scholz, Stadtdechant Dietmar Schmidt und dem Beauftragten des Bistums Essen für die Kulturhauptstadt Ruhr.2010, Dr. Michael Schlagheck, konnte auch Professor Dr. Rainer Slotta vom Deutschen Bergbaumuseum Bochum als Festredner willkommen geheißen werden.

Hausherr Propst Michael Ludwig betonte im voll besetzten Kirchenraum, dass die Kunstkirche ein „Kick“ für die Kunst und den Glauben geben soll: „Gott gibt durch seinen Geist den Kick, Neues auszuprobieren.“ Ein Team aus Ruhrgebietskünstlern hat gemeinsam mit der Pfarrei St. Peter und Paul seit einem Jahr das Projekt und Programm von „Kunst in Christ-König“ erarbeitet. Auch erste Sponsoren konnten bereits gefunden werden, weitere werden aber noch gesucht. Denn K.I.C.K. arbeitet derzeit ohne Fördergelder.     


„Kulturelle Kraft der Region freisetzen“

Für diesen Mut und das Engagement dankte Dr. Michael Schlagheck: „Aus dem Nichts wurde hier mit leidenschaftlicher Neugier etwas Neues geschaffen.“ Er hoffe, dass von der Kunstkirche Christ-König die „Message“ ausgehen werde: „Gemeinsam können wir Neues entdecken und die „kulturelle Kraft der Region freisetzen.“

Die besondere Bedeutung von Kunst und Religion im Ruhrgebiet betonte  Professor Dr. Rainer Slotta in seinem Festvortrag „Schmelztiegel für Arbeit und Kunst“. Er wies darauf hin, dass die Region durch den Bergbau entscheidend kulturell geprägt worden sei und auch weiterhin geprägt werde. „Ohne Bergbau wären wir keine Kulturhauptstadt Europas“. Die Bergleute hätten eine eigene Tradition und Kultur entwickelt, die auch Spuren im Glauben hinterlassen habe. Slotta bekräftigte, dass die eindrucksvolle Umgestaltung des Kirchenraumes von Christ-König den Wandel der Region treffend ausdrücke.


„Himmelsblau“

Die erste von insgesamt zehn Installationen, die im Laufe dieses Jahres in der Kunstkirche zu sehen sind, hat die Bochumer Künstlerin Ingrid Brune geschaffen: „Message from the sky“ heißt die Botschaft ihrer Buchstaben- und Kreuz-Installation. Die Künstlerin wendet sich gegen den „Optimierungszwang“ und den Drang nach Perfektion wenden. Gemeinsam mit der Videoinstallation des belgischen Medienkünstlers Benjamin Fleig bekommt der ansonsten unveränderte Kirchenraum bis zum 14. Februar eine ganz neue Wirkung. Den musikalischen Akzent setzten am Eröffnungsabend Jörg Stephan Vogel (Orgel) und Markus Zaja (Saxophon).


Programm K.I.C.K.

Zu „Kunst in Christ König“ (K.I.C.K.) gehören zehn Programmpunkte aus den Bereichen bildende Kunst, Literatur, Musik und darstellende Kunst. Kirche, Glaube und Kunst sollen in den dynamischen Prozess miteinbezogen werden. Zu den außergewöhnlichen Installationen wird die Arbeit des Künstlers Nol Hennissen gehören, der ab dem 29. April die Kirche nach und nach mit 20 Tonnen Sand auffüllen wird. „Only the dust is eternal“ lautet dessen Motto. Auch das Projekt „Aufrichten“ von Dorothee Bielfeld will dem Kirchenraum ganz neue Akzente geben. Dazu werden die Kirchenbänke vertikal zu einem „Wald im Kirchenraum“ aufgerichtet. Maler Reinhard Wieczorek plant zudem eine Malaktion zum Thema Kreuzigung, und prominente Unterstützung erfährt K.I.C.K. am 6. Juni. Dann werden der Schauspieler Dietmar Bär („Tatort“) und der Comedian Bastian Pastewka erstmals gemeinsam auf der Kirchenbühne stehen und „Die Verwandlung“ von Franz Kafka lesen.

Die Kunstkirche Christ König in Bochum, Am Steinring 34, ist samstags von 14.00 bis 17.00 Uhr sowie sonntags von 12.00 bis 15.00 Uhr geöffnet. Zusätzliche Termine können vereinbart werden. Weitere Informationen gibt es im Internet: www.kick-2010.de. (cs/do)
 

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