Ein anderer Kapitalismus ist möglich

Zum Thema "Die Zeit gehört uns. Ein anderer Kapitalismus ist möglich!" spricht Professor em. Dr. Friedhelm Hengsbach am 12. März 2014 in Duisburg. Er plädiert für ein humanes und gesellschaftliches Zeitmaß, das als Wohlstandsindikator das wirtschaftliche Wachstum ablösen sollte.



„Die Zeit gehört uns. Ein anderer Kapitalismus ist möglich“- so heißt das Thema einer Vortrags- und Diskussionsveranstaltung, zu der das Katholische Bildungswerk Duisburg im Rahmen der „Duisburger Akzente 2014“ (Thema: „Geld oder Leben“) für Mittwoch, 12. März, 19.30 Uhr, in die Karmelkirche, Duisburg-Mitte, Karmelplatz 9 (hinter der Salvatorkirche), einlädt.

"Die Schnellsten werden siegen, nicht die Besten" - eine rasante Beschleunigung hat alle Lebensbereiche erobert. "Zu wenig Zeit für Kinder, zum Entspannen und Feiern", darüber klagen nicht nur Hausfrauen und Manager, sondern auch SchülerInnen und Studierende. Wie kommt es, dass ein zusätzlicher Temposchub die Gesellschaft des 21. Jahrhunderts aufgemischt hat? Wo sind die Ursachen dafür zu suchen? Und ganz besonders wichtig: auf wen werden die Folgen abgeladen?

Quartalsberichte der Großbanken, verkürzte Lieferfristen, steigende Arbeitsintensität und ein atemberaubender Termindruck, der bereits Kinder und Jugendliche belastet, beschleunigen allgemein das Lebenstempo, lähmen jedoch auch schöpferische Initiativen. Professor em. Dr. Friedhelm Hengsbach, Frankfurt, spürt den Ursachen des imperialen Temporegimes nach. Er erkennt eine Ursachenkette, die von den entfesselten Finanzmärkten ausgeht, betriebliche Umbauten auslöst und in die alltägliche Lebenswelt eindringt. Doch wie lassen sich die Risiken einer rasenden Beschleunigung eingrenzen? Wie können die gesellschaftlichen Teilsysteme Politik, Bildung, Familie die Übergriffe des Finanz- und Wirtschaftssystems abwehren? Hengsbach plädiert für ein humanes und gesellschaftliches Zeitmaß, das als Wohlstandsindikator das wirtschaftliche Wachstum ablösen sollte.


Dr. Friedhelm Hengsbach ist Mitglied des Jesuitenordens. Er hat Philosophie, Theologie und Wirtschaftswissenschaften studiert und ist emeritierter Professor für Christliche Gesellschaftsethik an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen in Frankfurt am Main. Er war Leiter des Oswald von Nell-Breuning-Instituts für Wirtschafts- und Gesellschaftsethik. Aktuelle Arbeitsschwerpunkte sind: Zukunft der Arbeitsgesellschaft, Verknüpfung von Erwerbssystem und sozialer Sicherung, Politische Wirtschaftsethik, Theorie demokratiefähiger Marktwirtschaften. (do)

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