von Thomas Rünker

Duisburger St.-Hildegardis-Gymnasium eröffnet neuen Schulhof und Sportplatz: Bewegung, Begegnung, Beteiligung

Mit einem Festakt hat das St.-Hildegardis-Gymnasium in Duisburg seinen neu gestalteten Schulhof und Sportplatz eröffnet. Neben Basketball und Fußball laden nun auch Calisthenics-Anlage und neue Pausenflächen zu Bewegung, Erholung und Gemeinschaft ein. Im nächsten Sommer folgt an der Bistums-Schule Teil 2 der insgesamt 1,3 Millionen Euro teuren Schulhof-Sanierung.

Mit einem Freiluft-Festakt samt Gottesdienst hat das Bischöfliche St.-Hildegardis-Gymnasium am Donnerstag, 29. Oktober 2025, den ersten Teil seines neu gestalteten Schulhofs und Sportplatzes in Betrieb genommen. Insgesamt 1,3 Millionen Euro investiert das Bistum Essen in zwei Bauabschnitten bis zum kommenden Sommer für erholsame Pausen der rund 750 Kinder und Jugendlichen und für einen zeitgemäßen Sportunterricht. Neben klassischen, auch Pausen-tauglichen Mannschaftssportarten wie Fuß- und Basketball sind jetzt auch American Football oder Ultimate Frisbee möglich. Der Star auf dem Hof der Ganztagsschule ist aber die nagelneue Calisthenics-Anlage: Stangen, Seile und bewegliche Elemente ermöglichen hier eine Mischung aus Geräteturnen und Akrobatik, mit dem Ziel, den Körper mit seinem eigenen Gewicht zu trainieren.

Wie das geht, zeigen Toni und Elias aus dem Sportkurs der Q1-Stufe, der den Sportplatz nach der Eröffnung als erstes ausprobieren darf. Recht mühelos hangeln sich die Fitnessstudio-gestählten Zwölftklässler durch die verschiedenen Elemente. Für 1,90-Mann Toni hätte man das Ganze auch noch 30 Zentimeter höher bauen können – aber Hauptzielgruppe sind hier ohnehin die Unter- und die Mittelstufe. Anders als die Oberstufe haben die Jüngeren eine ausgiebige Mittagspause und damit genug Zeit zum Spielen, Trainieren und Toben.

Zweiter Schulhof-Teil wird 2026 erneuert

Der am Donnerstag eröffnete Sportplatz mit Calisthenics-Anlage und neuen Tischtennisplatten ist der erste Teil der Schulhof-Sanierung am St.-Hildegardis-Gymnasium. Ab dem kommenden März folgen eine neue Weitsprung- und Sprint-Anlage und ein Klettergerüst. Wenn das Wetter mitspielt, könnte zum Ende der Sommerferien alles fertig sein.

Kinder stürmten Schulhof schon vor dem offiziellen Signal

Wie viel Spaß das macht, zeigten sie bereits wenige Minuten zuvor: Eigentlich wollte Schulleiterin Sabine Kretschmann-Dulisch nach dem Segen von Seelsorgerin Sophia Kita zusammen mit Claudia Bürgener aus der Bistums-Bauabteilung, dem verantwortlichen Landschaftsarchitekten Thomas Schmidt und anderen Offiziellen feierlich das Absperrband durchtrennen – doch dann lag das Flatterband schon auf dem Boden und hunderte Kinder und Jugendliche stürmten den neuen Sportplatz, kletterten auf die Calisthenics-Anlage und die neuen Sitzbänke. Bei denen bekommen Menschen jenseits der 30 schon beim Anschauen Rückenschmerzen – aber für den Nachwuchs, der ja immer schon lieber auf der Lehne gesessen hat, hat diese nun auch eine bequeme Sitzoberfläche.

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Was hier neu entstanden ist, haben vor allem Schülerinnen und Schüler erdacht. Über die Schülervertretung des Gymnasiums sind die Ideen dem Duisburger Landschaftsarchitekten Thomas Schmidt vorgestellt worden, der sie dann auf der eng begrenzten Fläche des an allen Seiten umbauten Schulgeländes im Duisburger Dellviertel umgesetzt hat. Schmidt betont, dass die Bitte um Respekt und Rücksichtnahme, die Kretschmann-Dulisch und Kita zuvor gegenüber den Schülerinnen und Schülern geäußert hätten, gerade angesichts des engen Platzes notwendig ist: „Eigentlich hätte man zwischen den Basketballkorb und die Calisthenics-Anlage einen Zaun ziehen müssen“, sagt Schmidt. Doch darauf hätte man mit Blick auf die vielen anderen Zäune ringsum verzichtet. Nun müssen sich Ballkünstlerinnen und Kletterfanatiker abstimmen, damit alle die neuen Sportgeräte nutzen können. Die stehen natürlich auf buntem Tartan-Boden, der Stürze abfedern soll. Kurios: Der dafür nötige Kunststoff stammt zum Teil aus recycelten Turnschuhen.

„Ein solcher Schulhof ist nicht selbstverständlich.“

Unisono betonen Schmidt mit seiner Fachlichkeit und Kretschmann-Dulisch mit ihrem Überblick über die Schul-Szene, dass ein derart gestalteter Schulhof alles andere als selbstverständlich sei. Das Bistum als Schulträger investiere „nicht nur in Gebäude, sondern in Lebensqualität, in Bewegung, in Gesundheit und in Teilhabe“, so Kretschmann-Dulisch. Schließlich sei ein Schulhof „mehr als ein Pausenraum im Freien“. Er sei ein Ort der Begegnung, der Bewegung, der Erholung – und für die Schülerinnen und Schüler nicht zuletzt auch ein Stück Zuhause. Anders als am St.-Hildegardis-Gymnasium sei an vielen Schulen „die Gestaltung der Außenflächen oft das, was – im wahrsten Sinne des Wortes – hinten runterfällt“. 

Neben der Pausen-Qualität seien die neuen Flächen aber eben auch ein Sportplatz, heben Sportlehrkräfte wie Simon Wilms hervor. Er hat den großen Bällesack zur ersten Draußen-Sportstunde mitgebracht, mit einem erstaunlich vielfältigen Inhalt, von Basketbällen über Football-Eier bis Frisbee-Scheiben reicht das Sortiment. Und während sich die einen auf dem Ballsportplatz austoben, testen die anderen mit Übungszetteln in der Hand die Calisthenics-Anlage. „Hangeln ist nicht so unser Ding“, sagt Anna, die mit Aliah lieber die Bank für Sit-Ups ausprobierte. Die beiden Zwölftklässlerinnen freuen sich auf mehr Möglichkeiten für den Freiluft-Schulsport, hoffen aber mit Blick auf die Wetterprognose, dass Lehrer Wilms die Unterrichtsstunden erst im nächsten Sommer dauerhaft nach draußen verlegt.

Pressestelle Bistum Essen

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