Die Zukunft der Jugendarbeit in den Blick genommen

Rund 70 Teilnehmer diskutieren beim "Jugendkonvent 2.0" im Gelsenkirchener Wissenschaftspark über das Zukunftsbild im Bistum Essen und legen eigenständig die Tagesordnung fest. Herausgekommen sind viele Ideen und Ansätze für die Jugendarbeit der Zukunft.

Die Glasarkade im Gelsenkirchener Wissenschaftspark ist ein ganz besonderer Ort. Über rund 300 Meter Länge erstreckt sich der Raum, dessen verglaste, drei Stockwerke hohe Fassade ihn sehr hell und offen macht. Es ist genau der richtige Ort, um frei und offen über neue Ideen zu sprechen.

Wie soll es mit der Jugendarbeit im Bistum Essen weitergehen? Was kann anders werden? Mit diesen Fragen beschäftigen sich im gesamten Bistum viele Menschen, sowohl Ehren- als auch Hauptamtliche. Rund 70 von ihnen sind am 14. Juni nach Gelsenkirchen gekommen, um sich beim „Jugendkonvent 2.0“ über neue Ideen und Ansätze auszutauschen, wie die Jugendarbeit der Zukunft aussehen könnte. Eine feste Tagesordnung mit vorgegebenen Themen gibt es nicht. Die Methode des „Open Space“ erlaubt es jedem, eigene Themen vorzuschlagen und zur Diskussion zu stellen. „Wir wollen uns heute Zeit nehmen, das konkret zu machen, was das Bistum auf den Weg gebracht hat“, kündigt Diözesanjugendseelsorger Stefan Ottersbach in seiner Begrüßung an. Er bezieht sich damit auf das Zukunftsbild im Bistum Essen, das im Dialogprozess entstanden ist. Sieben Eigenschaften machen die Kirche der Zukunft aus: Sie will als berührt, wach, vielfältig, lernend, gesendet, wirksam und nah wahrgenommen werden. Und wie für die Kirche als Ganzes sollen diese Grundsätze auch für die Arbeit mit Jugendlichen im Bistum gelten. „Der Wissenschaftspark ist genau der richtige Ort, um über die zukünftige Entwicklung der Jugendarbeit im Bistum zu sprechen“, sagt Ottersbach. Der Park sei ein Symbol für den Strukturwandel im Ruhrgebiet, und so einen Strukturwandel brauche die Kirche auch.

Von „Young Caritas“ bis „Kirche in der Hosentasche“

Unter den rund 70 Teilnehmern des Jugendkonvents ist auch Klaus Pfeffer, Generalvikar des Ruhrbistums: „Ich möchte sehen, was die Jugendlichen über das Zukunftsbild denken und wie sie sich die Kirche der Zukunft vorstellen.“ Pfeffer kommt selbst aus der Jugendarbeit und kennt das Potenzial der Jugendlichen, den Wandel der Kirche entscheidend mitzugestalten. Er wünscht sich eine Entwicklung „hin zu einer Kirche, in der jeder Verantwortung übernimmt.“

Wie die Jugend Verantwortung übernehmen kann, zeigt der Jugendkonvent in rund 20 verschiedenen Fragestellungen deutlich. Dabei reicht das Spektrum von „Qualitätssicherung in der Jugendpastoral“ und „Young Caritas“ über „Lernen in der Welt“ bis zu „Kirche in der Hosentasche“. So unterschiedlich die Themen auch sind, in der Herangehensweise ähneln sich alle. Haupt- und ehrenamtliche Vertreter aus der Gemeindejugendarbeit, aus Verbänden und der Amtskirche sprechen über ihre Erfahrungen, Ideen und Visionen für die Zukunft der kirchlichen Jugendarbeit, um daraus Pläne und Strategien zu entwickeln, die den Wandel vorantreiben sollen. Manche berichten auch von Problemen, die ihnen im Alltag begegnen, und suchen gemeinsam mit anderen nach Lösungsansätzen.

Als sich die Teilnehmer nach drei Stunden intensiver Arbeit in Kleingruppen wieder im Plenum zusammenfinden, ist der Eindruck bei allen ähnlich: Dieser Tag hat etwas gebracht. Neue Kontakte wurden geknüpft, neue Ansätze gefunden. Mit diesen frischen Impulsen können die Teilnehmer des Jugendkonvents zurück an ihre Arbeitsstellen gehen und dort dazu beitragen, die Jugendarbeit im Bistum Essen zukunftsfähig zu machen. Die Arbeitsergebnisse werden gesammelt und aufbereitet, so dass sich alle über die Arbeit der anderen Gruppen informieren können. Sie sind unter www.jugend-im-bistum-essen.de öffentlich einsehbar. (jsb)

Pressestelle Bistum Essen

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