Die Schöpfung als Welt der Verschiedenheiten begreifen

Ruhrbischof Dr. Franz-Josef Overbeck hat in seiner Neujahrspredigt dazu aufgerufen, bedachtsam und behutsam mit der Schöpfung umzugehen.

Neujahrspredigt von Ruhrbischof Dr. Franz-Josef Overbeck

Die Schöpfung als „Welt der Verschiedenheiten und Differenzen zu begreifen, die nach Einheit sucht“, gehört nach Ansicht von Ruhrbischof Dr. Franz-Josef Overbeck zu den Herausforderungen, denen sich Christen stellen müssen. „Für den Frieden zu wirken, indem wir die Schöpfung bewahren, bedeutet, einen vom Glauben und Leben mit der Kirche geformten Lebensstil zu entwickeln und anzunehmen“, sagte Overbeck in seiner Predigt am Neujahrstag im Essener Dom. Für Christen sei die Schöpfung, ihre Verantwortung für sie und das friedliche Leben in ihr immer nur von Gott her bestimmt. Deshalb sei es ihnen aufgetragen, mit der Schöpfung bedachtsam und behutsam umzugehen und sympathisch mit ihr zu leben.

Mit Blick auf das zu Ende gegangene Gedenkjahr anlässlich des Todestages des heiligen Liudger vor 1200 Jahren rief der Bischof die Gläubigen im Ruhrbistum dazu auf, „in der Spur des Glaubens“ dieses großen Heiligen zu bleiben. Viele Gläubige seien 2009 zum Grab des Friesen- und Sachsenmissionars gepilgert, so Overbeck. „Zu pilgern bedeutet, sich auf den Weg zu machen, aufzubrechen und mutig auf ein Ziel zuzugehen, ohne jeden Weg zu wissen.“ Diese geistliche Herausforderung solle auch die Kirche von Essen immer wieder neu annehmen. Diesen Weg könne das Ruhrbistum aber nur in Gemeinschaft mit der ganzen Weltkirche gehen. Dabei sei es wichtig, „dass wir uns als Lerngemeinschaft im Glauben“ begreifen, betonte Overbeck. Im Gegensatz zu früher bedeute Mission heute auch, sich von anderen beschenken zu lassen. Dabei verwies der Bischof auf die Essener Part-nerbistümer Hongkong und Kattowitz/Polen und die Verbindung über das Hilfswerk Adveniat mit der Kirche in Lateinamerika.  

Die katholische Kirche feiert am 1. Januar das Hochfest der Gottesmutter Maria und begeht den Neujahrstag zugleich als Weltfriedenstag. Das Motto des Weltfriedenstages lautet in diesem Jahr: „Wenn Du den Frieden willst, bewahre die Schöpfung.“(ul)

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