"Die Menschen sind dankbar für die Hilfe"



Adveniat-Bischof Overbeck nach seiner ersten Lateinamerika-Reise

Von Tobias Käufer (KNA)

Der Essener Bischof Franz-Josef Overbeck hat ein positives Fazit seiner ersten Lateinamerika-Reise in seiner neuen Funktion als Vorsitzender des Bischöflichen Lateinamerika-Hilfswerks Adveniat gezogen. "Die Menschen sind dankbar für die Hilfe, die aus Deutschland kommt", sagte er der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Bogota zum Abschluss seines zehntägigen Besuchs. Overbeck kommt an diesem Mittwoch zurück nach Deutschland.

KNA: Herr Bischof, wie bewerten Sie ihre erste Reise nach Lateinamerika als Adveniat-Vorsitzender?

Overbeck: Die Menschen sind dankbar für die Hilfe, die aus Deutschland kommt. Das spürt man überall, wo man hinkommt. Meine erste Lateinamerika-Reise als Adveniat-Bischof diente unter anderem der Vorbereitung des 50-Jahr-Jubiläums von Adveniat im kommenden Jahr. Dieses wollen wir 2011 unter anderem mit einer Messe im brasilianischen Sao Paulo feiern.

KNA: Was hat Sie besonders nachdenklich gemacht?

Overbeck: Die großen Städte und die damit einhergehende Entwicklung der prekären Lebenssituation der allermeisten dort lebenden Menschen. Die Spannbreite zwischen hoch entwickelten Stadtteilen und abgründigen Favelas ist enorm.

KNA: Die Kirche in Lateinamerika engagiert sich sehr stark im Umweltschutz. Wie bewerten Sie dieses Engagement?

Overbeck: Der Auftrag, die Schöpfung zu bewahren ist eine ursprüngliche Aufgabe der Kirche. In den nächsten Jahren ist eine öko-soziale Marktwirtschaft, die sich dem Schutz der Natur verschreibt, der einzig gangbare Weg.

KNA: In Chile, Kolumbien und vor allem Kuba konnte sich die Kirche zuletzt als erfolgreicher Vermittler in Konflikten auszeichnen. Wie nehmen Sie das wahr?

Overbeck: Wenn die Kirche es möglich macht, dass auf politischer Ebene ein Frieden geschlossen wird, dann hat sie einen guten Versöhnungsdienst geleistet.

KNA: Was bleibt an persönlichen Eindrücken hängen?

Overbeck: Die Teilnahme an einem Gottesdienst mit mehr als 50.000 Menschen im brasilianischen Aparecida war ein beeindruckendes Erlebnis. Die Nähe der Volkskirche in Lateinamerika zu den Menschen wünsche ich mir auch in Deutschland von beiden Seiten.

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