„Die Liebe des Kindes müssen wir uns nicht verdienen“
Jesus' Liebe als Geschenk
Dass die Geburt von Jesus keine fromme Erzählung aus vergangenen Tagen ist, sondern sehr konkret mit den Menschen von heute zu tun hat, hat Weihbischof Ludger Schepers in seiner Predigt am Dreikönigstag hervorgehoben. In der Messe zum Hochfest Erscheinung des Herrn stellte Schepers der Gottesdienstgemeinde im Essener Dom am Mittwochabend vier fiktive Personen und Gruppen vor, die sich heute – wie einst die Hirten und die drei Könige – der Weihnachtskrippe nähern: Ein Unfallopfer, eine Mutter, eine Flüchtlingsfamilie und ein junger Partygänger. So wie diese Figuren, „sind wir alle mehr oder weniger Könige oder Königinnen mit leeren Händen, trotz voller Taschen und Geschenke“, so Schepers. Doch dies sei kein Problem für die Begegnung mit dem Gottessohn: „Es ist ganz und gar keine Schande, mit leeren Händen vor Jesus zu stehen, sondern geradezu die Voraussetzung dafür, dass man etwas entgegennehmen, etwas bekommen kann“, betonte der Weihbischof. „Die Liebe des Kindes müssen wir uns nicht verdienen. Wir bekommen sie geschenkt, gratis.“ (tr)