von Sandra Gerke

„Der liebe Gott hat die falsche Verpackung für mich gewählt“

Die ehemalige WDR Journalistin Georgine Kellermann, die über 60 Jahre als „Georg“ gelebt hat, bekennt sich zu ihren katholischen Wurzeln. In der aktuellen Ausgabe des Essener Magazins BENE schildert sie, wie sie die Entwicklung der Gesellschaft erlebt und und was sie zur Zukunft der Kirche denkt.

Georgine Kellermann kam dem äußeren Anschein nach als Junge zur Welt. Aber sie merkte schon als Kind, dass da etwas nicht stimmte. „Der liebe Gott hat die falsche Verpackung für mich gewählt“, beschreibt sie die die Herausforderung ihres Lebens in der aktuellen Ausgabe des BENE-Magazins. „Der liebe Gott“ spielte durchaus eine Rolle bei den Kellermanns. Die ganze Familie war in ihrer Heimat Ratingen in der katholischen Kirchengemeinde eingebunden, sie selbst war als Georg in der Pfarrjugend aktiv. Einige Freundinnen und Freunde, die sie dort fand, weihte sie früh in ihr Geheimnis ein. Kellermann nennt diese Akzeptanz „gelebte christliche Werte“.

„Kirche ist immer noch ein Spiegelbild der Männerherrschaft“

Auch wenn sich Georgine Kellermann heute als „nicht mehr religiös“ bezeichnet, haben ihre katholischen Wurzeln Bedeutung für sie behalten. Was muss sich tun in der Kirche, damit sich Menschen gut aufgehoben fühlen in dieser Glaubensgemeinschaft? Auf diese Frage reagiert die 68-Jährige engagiert: „Ich glaube schon, dass sich Kirche nicht nach dem Zeitgeist richten darf. Aber es geht um gesellschaftliche Grundsätze. Da täte sie gut daran, ihre Haltung zu überdenken. Die Kirche ist immer noch ein Spiegelbild des Patriarchats, der Männerherrschaft.“

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