von Lisa Mathofer

Der Heilige Georg: Drachentöter und Märtyrer

Seine Legende ist gut bekannt, seine Geschichte wird in Kinderbüchern und Comics erzählt: Der Heilige Georg kämpfte mit einem tyrannischen Drachen, stieß ihm eine Lanze in den Körper, um eine Stadt und deren Bewohner zu befreien. Am 23. April ist der Gedenktag des Heiligen.

Die Verehrung des Heiligen Georg kann seit dem 4. Jahrhundert historisch nachgewiesen werden. Um 280 soll Georg in Kappadokien, der heutigen Türkei, geboren worden sein und als Legionär für den römischen Kaiser Diokletian gekämpft haben. Da er Christ war, soll er um 300 unter Diokletian den Märtyrertod gestorben sein. Sein Grab wird in Lod, einer kleinen Stadt bei Tel Aviv in Israel, vermutet. Unter Diokletian waren Anfang des 3. Jahrhunderts neue Christenverfolgungen ausgebrochen, auch Georg blieb davon als Christ nicht verschont. Nachdem er sich gegen die Diskriminierung der Christen gewandt und seinen eigenen Glauben bekräftigt hatte, wurde er im Jahr 305 festgenommen, gefoltert und schließlich enthauptet, so die Legende.

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Kampf gegen den Drachen, Sieg gegen das Böse

Seine Verehrung in Europa setzte etwa zur Zeit der Kreuzzüge ein, nachdem Ritter seinen Namen aus dem Orient in ihre europäische Heimat trugen: Georg wurde zum Schutzpatron der Kreuzfahrer. Das Georgskreuz, ein rotes Kreuz auf weißem Grund, nutzten sie als Symbol. Zu dieser Zeit entstand auch die wohl berühmteste Legende um den Heiligen Georg: Die Stadt Silena in Libyen wurde von einem Drachen tyrannisiert. Um den Drachen zu besänftigen, opferten die Menschen ihm täglich zwei Schafe. Als alle Schafe getötet waren, wollten die Bewohner dem Drachen Menschen opfern. Das Los fiel schließlich auf die Tochter des Königs, die klagend an das Seeufer geführt wurde.

Ritter Georg hörte die Schreie und versprach, die Stadt von dem Ungeheuer zu befreien und die Tochter des Königs zu retten. Er betete zu Gott und stieß im Kampf seine Lanze in den Drachen. Gemeinsam mit der Königstochter führte der Heilige den Drachen im Triumphzug durch die Stadt, wo er schließlich getötet wurde. Der König beschenkte Georg mit Gold und Silber – der Held jedoch verteilte es unter den Armen der Stadt. Der Legende nach ließen sich nach der Heldentat des Georg rund 20.000 Menschen taufen. Der Sieg Georgs über den Drachen wird als Sieg des Göttlichen über das Böse gedeutet und gefeiert.

Schutzpatron der Reiter, Kaufmänner, Pfadfinder

Der Heilige Georg wird seit dem Mittelalter in ganz Europa auf viele Arten verehrt. Sein Gedenktag ist der 23. April. Er zählt etwa zu den 14 Nothelfern, ist Schutzpatron von England und Georgien, zahlreichen Ritterorden, des Bistums Limburg und der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg. Er gilt außerdem als Patron der Soldaten, Reiter, Schützen- und Kaufmannsgilden, Bergleute, Böttcher, Sattler, Schmiede, Artisten, Wanderer, Spitäler, Bauern, Pferde und des Wetters, steht für Glauben, das Kämpfen aller Art, Kriegsgefahren, soll bei Fieber, Beschimpfungen und Versuchungen helfen.

Auch im bäuerlichen Leben gehört Georg bis heute zu den wichtigsten Heiligen. Ab dem Georgstag dürfen die Felder nicht mehr betreten werden. Dienstboten konnten in früherer Zeit an diesem Tag ihren Dienstherren wechseln und Schulden aus dem alten Jahr wurden damals maximal bis zum Georgstag gestundet. Nach einer alten Tradition finden zu Ehren von St. Georg vor allem in Bayern Pferdeumritte statt. Am bekanntesten ist der Georgiritt in Traunstein: Dort ziehen am Ostermontag viele Reiter vom Stadtplatz zu einer Anhöhe, auf der Pferde und Reiter gesegnet werden. Bis heute gilt Georg neben St. Leonhard als großer Bauern- und Viehpatron.

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