von Thomas Rünker

„Der Dienst des Priesters ist ein Dienst für andere“

Bischof Overbeck hat im Dom den Essener Oliver Schmitz zum Priester geweiht. In seiner Predigt rief er die Priester dazu auf „welttüchtig und nicht weltflüchtig“ zu sein.

In einem feierlichen Gottesdienst im Essener Dom hat Bischof Franz-Josef Overbeck am Freitagabend den Essener Oliver Schmitz zum Priester geweiht. In seiner Predigt rief Overbeck die Priester dazu auf, in der Alltagswelt der Menschen zu wirken und zugleich geistlich zu leben. Sie sollten „welttüchtig und nicht weltflüchtig“ sein, „Gott nahe und dem Menschen nahe“. Priesterlicher Dienst sei „nicht zuerst ein Dienst der Selbstheilung“, betonte Overbeck, „sondern schlicht ein Dienst für andere“.

In einem eindrucksvollen Ritual legte sich Schmitz, der in den vergangenen Monaten als Diakon in St. Hippolytus in Gelsenkirchen-Horst tätig war, während des Gottesdienstes flach auf den Boden des Altarraums. Zuvor hatte Schmitz dem Bischof seine Bereitschaft zum Dienst als Priester erklärt und seinen Gehorsam versprochen. Nun lag er minutenlang auf dem Boden, während die Gemeinde die Allerheiligen-Litanei betete. Anschließend legte ihm der Bischof die Hände auf den Kopf und betete still das Weihegebet. Danach legten dem knienden Schmitz auch die zahlreichen anderen im Dom versammelten Priester ihre Hände auf, bevor ihm die Priestergewänder angelegt wurden. Overbeck salbte dem neuen Priester die Hände und überreichte ihm die Gaben von Brot und Wein als Zeichen für die Feier der Heiligen Messe – eine der Hauptaufgaben eines katholischen Priesters.

Overbeck ging in seiner Predigt auch auf die besonderen Herausforderungen eines Priesterlebens ein: „Die Gefahr der Überforderung und Überlastung auf der einen Seite, wie auch der Verführung und der Absonderung auf der anderen Seite sind immer gleichzeitig gegeben“. Jedes Leben als Priester stehe auf diesem Prüfstand. „Am schönsten und besten zu bestehen“ sei dieser Weg, sagte Overbeck „im einfachen Mitgehen mit den Menschen“. Viele dieser Menschen wiederum hätten „ein intuitives Gespür, ob wir Priester glaubwürdig sind“, betonte der Bischof.

Nach seiner Priesterweihe wird der 1983 geborene Schmitz zunächst als Kaplan in der Propsteipfarrei St. Pankratius in Oberhausen-Osterfeld tätig sein. Zusammen mit Pfarrer und Propst Christoph Wichmann, Pastor Matthias Feldmann und Diakon Fabian Lammers wird Schmitz dort Teil eines ausgesprochen jungen Seelsorgerteams: Keiner der vier ist älter als 43.

Seine Primiz, also seine erste eigene heilige Messe, feiert Oliver Schmitz in seiner Heimatgemeinde: Am Pfingstsonntag, 4. Juni, wird Schmitz ab 10 Uhr in St. Joseph, Essen-Steele-Horst, Dahlhauser Str. 147, erstmals eigenverantwortlich am Altar stehen.

Die Predigt von Bischof Overbeck im Wortlaut (pdf):

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