Damit Jugendliche eine lebenswerte Zukunft haben

Das Kerzenziehhaus der Bischöflichen Aktion Adveniat hat auf dem Weihnachtsmarkt in der Essener Innenstadt seine Tore geöffnet. Damit Jugendliche eine lebenswerte Zukunft haben, fließt der Erlös diesmal ein Bildungs- und Betreuungszentrum in Fortaleza, einer Küstenstadt im Nordosten Brasiliens.



Adveniat-Kerzenziehhauses auf dem Essener Weihnachtsmarkt eröffnet

Golden leuchten die Fenster des Kerzenziehhauses in der Dunkelheit. Stimmen klingen durch die Holztür. Drinnen stehen die Besucher um glänzende Öfchen herum, viele mit einem weißen Docht in der Hand, der während des gemütlichen Gesprächs immer wieder in das heiße Wachs vor ihnen getaucht wird. Nach und nach wird die Wachsschicht um den Docht größer - die Kerze nimmt Form an. Das Kerzenziehhaus der Bischöflichen Aktion Adveniat bietet am Kardinal-Hengsbach-Platz in der Essener Innenstadt einen Ort zum Wohlfühlen und Entspannen, abseits von Advents- und Weihnachtsstress. Dabei wird gleichzeitig Gutes getan. In diesem Jahr steht die Adveniat-Aktion unter dem Motto "Ich will Zukunft!".

"Adveniat-Projekte, die Jugendlichen eine Chance geben, sie unterstützen und fördern, stehen im Mittelpunkt der diesjährigen Aktion", betonte Heiner Ganser-Kerperin, Leiter der Bildungsabteilung von Adveniat, bei der Eröffnung des Kerzenziehhauses. "Eine Arbeit zu finden, genug zu essen zu haben und eine gute Bildung zu bekommen, das erhoffen sich Jugendliche in Lateinamerika und der Karibik von ihrer Zukunft", so Luz Mery Benavides Orrillo aus Peru. Sie muss es wissen. Luz Mery ist Koordinatorin der Katholischen Landjugend in Lateinamerika und einer der Adveniat-Aktionsgäste 2014. Die Peruanerin wünscht den Jugendlichen ihres Kontinents für die Zukunft: "Dass sie viele Möglichkeiten bekommen, die sie zufrieden und glücklich machen und ihnen ein würdiges Leben ermöglichen."

Damit Jugendliche eine lebenswerte Zukunft haben, fließt der Erlös des Kerzenziehhauses in diesem Jahr in ein Bildungs- und Betreuungszentrum in Fortaleza, einer Küstenstadt im Nordosten Brasiliens. Hier wird missbrauchten Kindern und Jugendlichen Zuflucht und Unterstützung für einen Neuanfang gegeben. Neben pädagogischer und psychologischer Begleitung bietet das Zentrum Hausaufgabenbetreuung und Nachhilfe, um die Schulkinder wieder in ortsansässige Schulen einzugliedern. Jugendliche erhalten außerdem die Möglichkeit, durch Kurse und Beratung ihre beruflichen Interessen zu entdecken.

Der soziale Aspekt des Kerzenziehhauses stieß bei der Eröffnung am 24. November auf viel Zuspruch. Albert Ritter, Präsident des Deutschen Schaustellerbundes, der für den guten Zweck Kakao und Glühwein ausschenkte sowie Lebkuchen-Herzen verteilte, betonte die Wichtigkeit des Kerzenziehhauses auf dem Essener Weihnachtsmarkt: "Diese nicht-kommerzielle Ecke hier ist sensationell. Wenn es das Kerzenziehhaus nicht bereits gäbe, müsste man es erfinden." Heiner Ganser-Kerperin dankte den engagierten Ehrenamtlichen und Unterstützern für ihre Hilfe und die Solidarität mit den Menschen in Lateinamerika und der Karibik. Weihbischof Ludger Schepers, Bischofsvikar für Weltkirche, Mission, Orden & geistliche Gemeinschaften im Bistum Essen, ist immer wieder Gast im Kerzenziehhaus. Er schloss sich dem Dank an: "Solch ein Engagement ist heutzutage sehr selten geworden."

Seit 15 Jahren ist das Adveniat-Kerzenziehhaus eine feste Institution auf dem Essener Weihnachtsmarkt. Noch bis zum 21. Dezember hat es täglich geöffnet: montags bis freitags von 9 bis 13 Uhr für Schulklassen und montags bis sonntags von 13 bis 19 Uhr für alle Besucher des Weihnachtsmarktes. (Adveniat/do)

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