Die Digitalisierung bietet große Chancen, aber auch die Gefahr sozialer Spaltung – das eine zu nutzen und das andere zu begrenzen, ist eine Aufgabe der Caritas und deshalb Thema der diesjährigen Caritas-Kampagne „Sozial braucht digital“ sowie des Caritassonntags, der in den Pfarreien im Bistum Essen am 22. September begangen wird.

Wenn Nächstenliebe gefragt ist, hilft oft ein klärendes Gespräch, eine helfende Hand, es nützen Kleidung oder Möbel aus dem Sozialkaufhaus. Doch oft geht es nicht ohne professionelle Hilfen, die zunehmend auf computergestützte Technologien setzen. Pflegeroboter ergänzen im Altenheim die Pflegekräfte, bringen Getränke und helfen beim Umlagern eines Bettlägerigen. Seriöse Apps zur Alltagsorganisation helfen Jugendlichen bei der Verselbständigung. Nützliche Softwareprogramme unterstützen beim Deutschlernen. Über Skype halten Großeltern Kontakt zu den Enkeln. Nicht zuletzt experimentieren Caritasverbände mit neuen, kurzen Kommunikationswegen und Online-Fortbildungsformaten, um sich in der rasch wandelnden Gesellschaft schnell auf dem neuesten Stand zu halten, auf Veränderungen reagieren zu können und neue Antworten auf drängende soziale Fragen zu Armut, Bildungsungerechtigkeit, Migration oder Pflege zu finden.

Problematisch wird die Digitalisierung, wenn Menschen sich von zu viel Technik überfordert fühlen, keinen Online-Zugang haben und deshalb abgehängt werden. Deshalb fragt die Caritas regelmäßig auch danach, ob neue Technologien den Zusammenhalt fördern, und an welcher Stelle menschliche Zuwendung unersetzlich ist.

Oft geht es nicht ohne Geld: Mietrückstände, unbezahlte Stromrechnungen, die Kosten für Klassenfahrt oder neue Brille sind manchmal auf dem unbürokratischen Weg am einfachsten zu begleichen, wenn das Familienbudget nicht ausreicht. Und manche unerwartet nützliche soziale Innovation entwickelt sich zunächst unscheinbar im Kleinen aus guten Ideen und Spendengeldern.

Die Deutschen Bischöfe bitten anlässlich des Caritassonntags in der Kollekte der Gottesdienste um eine Gabe für die vielfältigen Aufgaben der Caritas rund um die Digitalisierung: „Wichtig ist, die Chancen und Möglichkeiten der Digitalisierung zu nutzen und sich gleichzeitig bewusst zu sein, dass diese stets die Begegnung von Mensch zu Mensch ergänzen und nicht ersetzen dürfen.“

Der Erlös aus der Kollekte des Caritassonntags geht je zur Hälfte an die Caritas der Kirchengemeinde sowie an die Caritas im Bistum Essen. Auch eine Spende per Direktüberweisung ist möglich:

Caritasverband für das Bistum Essen e.V.
IBAN DE60360602950027790038
BIC GENODED1BBE, Bank im Bistum Essen