Bochumer Theologie-Fakultät habilitiert erstmals eine Frau

Dogmatikerin Gunda Werner hält am kommenden Mittwoch, 13. Januar, ihre öffentliche Antrittsvorlesung über das Sakrament der Beichte: „Die zweite Rettungsplanke nach der Taufe“

Öffentliche Antrittsvorlesung über das Sakrament der Beichte

Mit der Dogmatikerin Dr. Gunda Werner hat die katholisch-theologische Fakultät der Ruhr-Universität Bochum jetzt erstmals eine Frau habilitiert – am Mittwoch, 13. Januar, hält die neue Professorin ihre Antrittsvorlesung. Ab 16 Uhr spricht Werner im Beckmanns Hof, Universitätsstraße 150, Raum Shanghai, unter der Überschrift „Die zweite Rettungsplanke nach der Taufe“ über das Sakrament der Beichte.

Die 1971 in Bonn geborene Theologin hat nach ihrem Studium in Münster von 1998 bis 2000 zunächst in der Pflege und Seelsorge im Altenheim und Hospiz gearbeitet. Anschließend war sie bis 2009 als Referentin in verschiedenen Bereichen der Seelsorge, Bildungsarbeit und Veranstaltungsmanagement im Erzbistum Berlin tätig, hat im Büro des Kölner Weltjugendtags gearbeitet sowie in der Missionszentrale der Franziskaner und beim Zentralkomitee der deutschen Katholiken in Bonn. Parallel hat sie für ihre Dissertation unter dem Titel „Macht Glaube glücklich? Freiheit und Bezogenheit als Erfahrung persönlicher Heilszusage“ geforscht. 2005 wurde sie mit summa cum laude promoviert. Zwei Jahre später schloss Werner zudem eine Ausbildung in Themenzentrierter Interaktion (TZI) am Schweizer Ruth Cohn Institut ab, ein von der US-amerikanischen Psychoanalytikerin und Psychologin Ruth Cohn entwickeltes Konzept zur Arbeit in Gruppen.

Vor ihrem Start als wissenschaftliche Assistentin am Bochumer Lehrstuhl für Dogmatik und Dogmengeschichte legte Werner von August 2010 bis Oktober 2011 ein Sabbat-Jahr ein und fuhr mit dem Fahrrad 16.000 Kilometer durch Europa und entlang der alten Seidenstraße. Dabei ging es Werner nicht nur um eine sportliche Herausforderung – als Ergänzung zu ihren theoretischen Forschungen zum Thema Vergebung wollte die Wissenschaftlerin im Umfeld ehemaliger Kriegsgebiete und ethnischer Konfliktherde auch ganz praktische Erkenntnisse für ihre Habilitation gewinnen. Mit ihrer Schrift: „Die Freiheit der Vergebung. Eine freiheitstheoretische Reflexion auf die Prärogative Gottes im sakramentalen Bußgeschehen“ wurde Werner schließlich im vergangenen Oktober habilitiert. Derzeit vertritt sie den Lehrstuhl für Dogmatik an der Universität Bonn. (tr)

Aus organisatorischen Gründen bittet die Fakultät Gäste der Antrittsvorlesung um eine vorherige Anmeldung per E-Mail.

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