von Thomas Rünker

Bochumer Sternsinger zu Gast bei Bundeskanzlerin Angela Merkel.

Merkel: „Wir brauchen Nächstenliebe, damit die Welt friedlicher wird und damit die Welt zusammenhält“

Als Friedensbringer und Vorbilder für die ganze Gesellschaft hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Dienstag in Berlin die Sternsinger gewürdigt. In den Gewändern der Heiligen Drei Könige brächten die Kinder und Jugendlichen „eine Botschaft zu den Menschen, die sagt: hier kann jeder etwas tun, wir brauchen Nächstenliebe, damit die Welt friedlicher wird und damit die Welt zusammenhält“, sagte Merkel.

Sternsinger aus 27 deutschen Bistümern

Gemeinsam mit Sternsingern aus allen 27 deutschen Bistümern waren auch vier 12- und 13-jährige Jungen und Mädchen aus der Bochumer Heilig-Geist-Gemeinde als Vertreter des Ruhrbistums zum traditionellen Sternsinger-Empfang nach Berlin gefahren. „Das Bundeskanzleramt ist viel größer als ich es mir vorgestellt habe – darin kann man sich glatt verlaufen“, so der erste Eindruck von Alexandra, eine der Bochumer Sternsingerinnen. Dass das nicht passiert, dafür sorgten die Betreuer vom Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ und vom BDKJ, dem Dachverband der katholischen Jugendverbände. Beide Organisationen tragen die bundesweite Sternsinger-Aktion. Und sie sorgten in Berlin dafür, dass jede der 27 Sternsinger-Gruppen ihr eigenes Foto mit der Kanzlerin bekommt. „Da stand Frau Merkel dann direkt neben uns“, sagte Alexandra. Ein kurzer Kontakt, und doch hat die Bochumer Schülerin von der Kanzlerin einen ganz neuen, positiven Eindruck mitgenommen: „Im Fernsehen wirkt sie immer so stark und selbstbewusst. Aber im persönlichen Gespräch ist sie sehr menschlich, freundlich und hilfsbereit“, hat die 13-Jährige festgestellt.

Sternsinger bitten die Kanzlerin, sich für Frieden einzusetzen

Nach den Einzel-Fotos ging es für die über 100 Sternsinger zum eigentlichen Sternsinger-Auftritt auf der großen Freitreppe des Kanzleramts. Gemeinsam gab es einen stimmgewaltigen Gesang – und einen starken inhaltlichen Auftritt zum diesjährigen Sternsinger-Thema „Frieden“: Vier Kinder aus dem Bistum Erfurt verwandelten das große Bild einer Hauswand in einem Kriegsgebiet mit vielen Einschusslöchern in 27 Friedensbotschaften der Sternsinger. Ein Buch mit zahlreichen dieser farbenfrohen Botschaften überreichten sie anschließend der Bundeskanzlerin, verbunden mit einer großen Bitte: „Wir bitten Sie, dass Sie sich gemeinsam mit vielen anderen dafür einsetzen, dass immer mehr Kinder in Frieden leben können.“

Dieser Bitte schloss sich auch Pfarrer Dirk Bingener an, Präsident des Kindermissionswerks „Die Sternsinger“: „Sie werden in den kommenden Tagen, Wochen und Monaten Politikerinnen und Politiker treffen, die entscheidend dazu beitragen, ob Frieden werden kann oder sich die Spirale der Gewalt weiterdreht“, sagte Bingener zu Merkel. „Ihr Regierungshandeln wird weiter dazu beitragen können, dass weltweit immer mehr Kinder in Frieden und Gerechtigkeit aufwachsen können.“

Haussegen erinnert an 30 Jahre deutsche Einheit

Von besonderer Symbolkraft war in diesem Jahr der Haussegen „20+C+M+B+20“, den Sternsinger aus Cottbus unter dem wachen Blick der Kanzlerin in den Sternenkranz mit den Wappen aller 16 Bundesländer schrieben: „Fast auf den Tag genau vor 30 Jahren waren die ersten Sternsinger aus der ehemaligen DDR, aus dem Bistum Görlitz, Besucher des damaligen Bundeskanzlers Helmut Kohl“, erklärten die Kinder und Jugendlichen aus Sachsen. „Wenn es die friedliche Revolution in unserem Land nicht gegeben hätte, gäbe es noch heute in Ostdeutschland keine Sternsinger. Wir wollen dazu beitragen, dass hier und in allen Ländern Kinder in Frieden und Freiheit leben können.“

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