von Thomas Rünker

Bochumer Sternsinger bringen den Segen ins Kanzleramt

Bundeskanzlerin Angela Merkel dankte den Kindern und Jugendlichen für ihr Engagement. Gruppe aus der Gemeinde St. Anna sprach den Haussegen über die Regierungszentrale.

„Ihr seid jung, aber ihr bewegt schon viel“

Gleich eine doppelte Ehre wurde am Montag der kleinen Sternsinger-Delegation aus dem Ruhrbistum im Berliner Kanzleramt zuteil: Zum einen durften sie unter den Augen von rund 100 weiteren Sternsingern aus ganz Deutschland und zahlreichen Medienvertretern den Haussegen über das Kanzleramt sprechen. „All die, die ein und aus hier gehen, soll’n unter Gottes Segen stehen“, wünschten die vier Sternsinger aus der Bochumer Gemeinde St. Anna – und: „Was ihr auch plant, wem ihr begegnet: Bleibt stets behütet und gesegnet“. Zudem durfte die 16-jährige Marie-Luise Bachmann die Segensformel „20*C+M+B+17“ (für „Christus mansionem benedicat“ – Christus segne dieses Haus) an die Wand des Kanzleramts schreiben. Und ihr Bruder Jost nahm die Spende der Bundeskanzlerin entgegen. Mit dem Geld unterstützt Merkel in diesem Jahr den Bau einer Vorschule in Kenia. Das ostafrikanische Land und die dort besonders sichtbaren, dramatischen Folgen des Klimawandels stehen bei der 59. Aktion Dreikönigssingen besonders im Fokus.

„Ihr macht klar, dass es nicht nur um euch geht“

„Als Sternsinger macht ihr klar, dass es nicht nur um euch geht und nicht nur um die Kinder in Deutschland. Sondern dass es eine Welt gibt, und dass es genauso um Kinder in anderen Teilen der Welt geht“, sagte Merkel in ihrer Ansprache. Die Sternsinger zeigten, dass das, was sie sich selbst wünschen, auch für die anderen Kinder auf der Welt gilt: „Dass sie in die Schule gehen können, dass sie als Erwachsene Arbeit finden.“ Merkel dankte den Sternsingern für ihren Einsatz und betonte: „Ihr seid jung, aber ihr bewegt schon viel, denn ihr erzählt ja anderen Menschen davon, dass sie auch etwas Gutes tun, wenn sie euch helfen.“

Sternsinger sind vom Kanzleramt begeistert

Die kleine Gruppe aus Bochum war vom Besuch im Kanzleramt schwer begeistert: „Es war sehr aufregend – und auch total interessant, das Bundeskanzleramt mal von innen zu sehen“, sagte Jost (14) am späten Nachmittag. „Ich fand’s ganz besonders schön, der Frau Merkel mal so nahe zu sein“, freute sich seine Schwester Emma (10). Vor allem der Begleiterin der Gruppe, Laura Herold, dürfte indes ein Stein der Erleichterung vom Herzen gefallen sein, als ihre Schützlinge ihren Segensspruch auswendig und stolperfrei über die Bühne gebracht hatten. „Ich bin wirklich sehr stolz auf die vier“, freute sich Herold. Marie-Luises Aufgabe sei da schon etwas einfacher gewesen: „Der Haussegen an der Wand des Kanzleramts ist vorgezeichnet, den musste sie nur nachmalen“, verrät die 27-Jährige mit einem Schmunzeln. Beeindruckt vom Berliner Politbetrieb und geschafft von einem straffen Zeitprogramm ging’s für die Sternsinger-Gruppe aus Bochum gestern Abend wieder zurück ins Ruhrgebiet. Denn nach einem Tag Weihnachtsferien-Verlängerung geht es für das gekrönte Quartett am Dienstag wieder in die Schule.

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