von Thomas Rünker und der Katholischen Nchrichtenagentur (KNA)

Bistumsvertreter diskutieren auf Regionenkonferenz des Synodalen Wegs

Coronabedingt treffen sich bundesweit 230 Delegierte zeitgleich auf fünf Konferenzen in Dortmund, Berlin, Frankfurt, Ludwigshafen und München. Diskussionen über Frauen in der Kirche und „Liebe leben in Sexualität und Partnerschaft“.

Mit Regionenkonferenzen in Dortmund und an vier weiteren Orten setzt der bundesweite Synodale Weg zur Zukunft kirchlichen Lebens in Deutschland am heutigen Freitag, 4. September, seine Arbeit fort. In jeder Stadt diskutieren rund 50 Teilnehmer. Während in Dortmund die Vertreter aus dem Bistum Essen sowie aus den Diözesen Aachen, Münster, Osnabrück und Paderborn zusammenkommen, treffen sich die Teilnehmer der anderen deutschen Bistümer in Berlin, Frankfurt, Ludwigshafen und München.

Wegen der Corona-Pandemie wurde die nach dem Auftakt in Frankfurt im Januar eigentlich für Anfang September vorgesehene zweite Synodalversammlung um rund ein halbes Jahr nach hinten verschoben. Die Vollversammlung ist das höchste Gremium des Synodalen Wegs. Stattdessen wollen die Organisatoren mit den Regionenkonferenzen den 230 Synodalen eine Möglichkeit bieten, sich über aktuelle Fragen auszutauschen.

Zehn Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem Ruhrbistum

Auch aus dem Ruhrbistum sind in Dortmund zehn Teilnehmerinnen und Teilnehmer dabei. Neben Bischof Franz-Josef Overbeck und den beiden Weihbischöfen Wilhelm Zimmermann und Ludger Schepers beteiligen sich unter anderem die ehemalige Bundesvorsitzende des Jugendverbands BDKJ, Katharina Norpoth aus Gelsenkirchen, Lucia Lagoda aus dem Bundesvorstand der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands und die beiden Bochumer Theologie-Professoren Thomas Söding und Mattias Sellmann.

Vertrauen zurückgewinnen

Ziel des von den deutschen Bischöfe und dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) gestarteten Synodalen Wegs ist, nach dem Missbrauchsskandal verloren gegangenes Vertrauen zurückzugewinnen. Die in der katholischen Kirche einmalige Form des Dialogs zwischen Laien und Bischöfen war ursprünglich auf zwei Jahre angelegt. Wegen der Pandemie wird der Synodale Weg nach derzeitigem Planungsstand nicht im Oktober 2021, sondern im Februar 2022 enden.

Ein inhaltlicher Schwerpunkt der Beratungen liegt auf den Folgen der Corona-Pandemie. Am Nachmittag stehen Aussprachen zu den Synodalforen „Frauen in Diensten und Ämtern in der Kirche“ und „Leben in gelingenden Beziehungen – Liebe leben in Sexualität und Partnerschaft“ auf dem Programm. Die Foren leisten die inhaltliche Vorarbeit zu den Synodalversammlungen. Neben den beiden Arbeitsgruppen zur Rolle der Frauen und zur Sexualmoral gibt es noch zwei weitere Foren: zu priesterlicher Lebensform sowie zu Macht und Gewaltenteilung.

Analog zu dieser Struktur des Synodalen Wegs diskutieren auch im Bistum Essen derzeit vier Projektgruppen diese Themen. Entstanden sind diese Projekte – wie der Synodale Weg – aus der Arbeit mit der sogenannten MHG-Studie, die Ausmaße und strukturelle Hintergründe des sexuellen Missbrauchs in der katholischen Kirche in Deutschland untersucht hat. Bischof Franz-Josef Overbeck hatte bereits Anfang 2019 angekündigt, dass es als Konsequenz aus der Studie – unabhängig davon, was nur mit den übrigen deutschen Diözesen oder der Weltkirche möglich ist – im Bistum Essen konkrete Handlungsoptionen geben soll.

Pressestelle Bistum Essen

Zwölfling 16
45127 Essen